Das vergangene Jahr war für viele Unternehmen überall auf der Welt eine sehr schwieriges. Städte wie Kyoto, die stark auf den Tourismus angewiesen sind, mussten starke Besucherrückgänge hinnehmen, da Besucher aus dem Ausland nicht mehr einreisen durften.
Touristische Gebiete schlossen sich zusammen oder starteten eigene Kampagnen, um wieder Besucher anzulocken. Allerdings helfen solche Kampagnen nicht allen Anbietern, weswegen viel traditionsreiche Unternehmen ums Überleben kämpfen, was nicht immer gelingt.
Kyoto verliert weitere Attraktion
Das jüngste Opfer aus Kyoto ist das große öffentliche Badehaus „Yuu“, das direkt in der Nähe des Kyotos Towers gelegen eine feste Anlaufstelle für Besucher aus aller Welt gewesen ist. Mit der angekündigten endgültigen Schließung hinterlässt das Unternehmen ein großes Loch im Herzen der Stadt aber auch vieler anderen Menschen.
Das „Yuu“ wurde als „Daiyokujo“ (großes öffentliches Bad) klassifiziert und bot einen getrennten Badebereich für Männer und Frauen. Im Badebereich der Männer konnten die Gäste ein Wandgemälde des Berges Daimonji bewundern, eines Berges in der Präfektur, der während des Obon-Festes im Herbst jedes Jahr in Flammen zu stehen scheint.
Das Badehaus ist seit Langem eine beliebte Einrichtung, die sowohl Einheimische als auch Gäste von außerhalb ansprach. Das Kyoto Tower Hotels arbeitete eng mit dem „Yuu“ zusammen. Nach langen Busreisen kamen die Gäste des Hotels immer in das Bad, um sich von den Strapazen zu erholen. Der in der Nähe gelegene Bahnhof von Kyoto sorgte für weitere Gäste, die auf der Suche nach einer Erfrischung das Badehaus aufsuchen.
Erlebnis für Einheimische und Besucher

Keihan Hotels & Resorts betreibt sowohl das Hotel beim Kyoto Tower als auch das Badehaus. Das Unternehmen nannte den massiven Rückgang an Besuchern als Grund für die endgültige Schließung. Normalerweise war das Haus von 7 Uhr morgens bis Mitternacht geöffnet. Während der Pandemie wurden die Öffnungszeichen auf 13 Uhr bis 21 Uhr verkürzt. Das führte dazu, dass das Bad nicht mehr rentabel war.
Die endgültige Schließung wurde jetzt für den 30. Juni 2021 angekündigt. Viele Menschen, die das Bad gern nutzten, äußerten online ihre Enttäuschung aufgrund des Entschlusses. Gleichzeitig waren viele traurig, dass kommende Besucher nicht mehr in den Genuss des besonderen Erlebnisses kommen werden.
In vielen Präfekturen gilt weiterhin ein Ausnahmezustand, da dort die Corona-Zahlen noch immer sehr hoch sind oder sogar noch ansteigen. Die Impf-Kampagne in Japan läuft nur schleppend an, weswegen sich immer mehr touristische Unternehmen ernsthaft um ihren Fortbestand sorgen.