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HomeNachrichten aus JapanKulturBürgerinitiative findet Holztafeln aus dem 16. Jahrhundert in der Burg Iwao

Tafeln bei der Reinigung eines Brunnens gefunden

Bürgerinitiative findet Holztafeln aus dem 16. Jahrhundert in der Burg Iwao

In den Ruinen der Burg Iwao wurden bei einer Säuberung eines Brunnens alte Holztafeln gefunden, die einen detaillierten Einblick in die Geschichte der japanischen Stadt Tamba bieten.

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Die Burg Iwao wurde 1516 von einer lokalen Herrscherfamilie in der Provinz Tamba erbaut und später beim Angriff auf die Provinz durch den Samurai-General Akechi Mitsuhide eingenommen. Nachdem die Burg noch einmal den Besitzer gewechselt hatte, wurde sie 1596 zerstört.

Verein kümmern sich um die Ruine

Laut der Abteilung für Kulturgüter des Tamba Municipal Board of Education hat die Anlage die meisten Steinmauern aller Burgruinen in der Stadt und ist gut erhalten. Sie ist aufgrund ihres historischen Wertes als Wahrzeichen der Präfektur Hyogo ausgewiesen.

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Daher gründete im April 2020 eine Gruppe von Anwohnern einen Verein, der sich für die Pflege der Ruine einsetzt. Der Verein begann zuerst Bäume zu fällen. Dadurch würden die Steinmauern der Burgruine, ein lokales Symbol, vom Fuß des Berges aus sichtbar.

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Die Brunnenreinigung war ebenfalls Teil ihrer Initiative, an der sich etwa 20 Vereinsmitglieder beteiligten. Da schwere Maschinen nicht auf den Berg getragen werden können, arbeiteten sie etwa fünf Stunden lang ohne Geräte, um Schlamm und heruntergefallenes Laub zu entfernen. Die Holztafeln wurden dabei am Boden des Brunnens gefunden.

Mit Hand wurde der Brunnen in der Burg gereinigt
Mit Hand wurde der Brunnen in der Burg gereinigt. Bild: MA

Holztafeln könnten Einblick in die Geschichte der Burg geben

Eine Tafel ist 6 Zentimeter breit und etwa 28 Zentimeter lang und mit Tinte beschrieben. Laut Mari Nishioka, Kuratorin in der Abteilung für Kulturgüter des Bildungsministeriums, die die Vereinsmitglieder auch bei der Brunnensäuberung begleitete, könnte es sich um einen Teil des chinesischen Kanji-Zeichens „tei“ – was Ufer oder Wasserrand bedeutet – oder „kou“ für Fluss handeln. Nishioka sagte: „Es könnte ein Anhänger, ein Gepäckanhänger oder ein Schild sein. Wenn wir herausfinden können, was darauf geschrieben steht, wird es wahrscheinlich Hinweise auf das Schloss geben.“

Die Holztafeln sollen nun genauestens untersucht werden. Der 73-jährige Vorsitzende des Vereins sagte: „Diese Art von Fund motiviert uns, uns um den Berg zu kümmern. Ich hoffe, dass Leute, die Geschichte mögen, ihn besteigen werden.“ Er sagte auch, dass der Verein den Brunnen wieder reinigen wird und darüber nachdenkt, das Wasser darin zu nutzen.

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