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Führungen sind ab Oktober 2022 möglich

Daianji Tempel stellt mit CGI sein ursprüngliches Aussehen nach

Der Daianji Tempel in Heijokyo, Nara, gehört zu den sieben größten in der Region, auch wenn er nicht mehr ganz vollständig ist. Mit CGI soll nun die lange verlorene Urform der Anlage wieder hergestellt werden.

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Dank moderner Technik werden die riesigen Daigaran-Gebäude des ursprünglichen Geländes, die während der Nara Periode zwischen 710 und 784 entstanden, digital nachgebaut. Genutzt werden dafür historische Dokumente und Ausgrabungsergebnisse. Experten des Nara National Research Institute for Cultural Properties helfen zusätzlich bei der Rekonstruktion der Gebäude.

Besucher sollen originalem Daianji Tempel kennenlernen

So werden unter anderem die Haupthalle, die sieben Etagen hohen Pagoden und die Wohneinheiten der Priester digital genau nachgebaut. Zurzeit ist nur geplant, die Außenansicht nachzustellen, es wird aber bereits überlegt, später Innenräume hinzuzufügen.

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Der Kostenpunkt des Projekts liegt bei 20 Millionen Yen (ca. 149.620 Euro), die mithilfe von Spenden über eine Crowdfunding Kampagne und Geldern von Unterstützern bezahlt werden sollen. Die ersten virtuellen Touren durch den ursprünglichen Tempel sollen ab Oktober 2022 angeboten werden. Bis dahin kann der Daianji Tempel weiterhin wie üblich besucht werden, wobei für die Haupthalle eine kleine Gebühr anfällt.

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Besucher sollen durch den digitalen Nachbau die Möglichkeit haben, erstmals die volle Pracht des Tempels zu genießen und mehr über seine historische Bedeutung nachzudenken. Der Daianji Tempel ist unter den sieben großen von Nara der Unbekannteste, weswegen der Oberpriester hofft, dass er nun mehr Aufmerksamkeit bekommt.

Die Anlage verbirgt eine interessante Geschichte. Es war damals der erste Tempel, der von der Regierung gegründet und gebaut wurde. Der Daikandaiji Tempel aus der Asuka Zeit, die von 592 bis 710 ging, war der Vorgänger der Anlage.

Reale Rekonstruktion bleibt unmöglich

Der Tempel wurde mit der Ernennung von Heijokyo als neue Hauptstadt vom damaligen Standort nach Süden verlegt und befindet sich damit heute etwa 1,5 Kilometer von der JR Nara Station entfernt. Zur Blütezeit hatte der Daianji-Tempel etwa 100 Hallen und Wohnanlagen, die sich auf einer Fläche von 260.000 Quadratkilometern erstreckten. Mit der Zeit wurde das Gelände jedoch stark verkleinert und umfasst heute nur noch um die 10.000 Quadratkilometer.

Das führte jedoch dazu, dass die Fläche nun anderweitig bebaut wurden, weswegen eine Restaurierung der ursprünglichen Gebäude unmöglich ist und ein Teil Tempels für immer verloren sein wird. Eine digitale Nachstellung bleibt deswegen vorerst die einzige Möglichkeit, anders als bei der Burg Shuri, die nach dem großen Brand wieder aufgebaut wird.

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