Ein fehlendes Kapitel der ältesten Kopie des klassischen japanischen Romans „The Tale of Genji“ wurde gefunden, geschrieben von Murasaki Shikibu. Es befand sich unter den Erbstücken einer ehemaligen Feudalherren-Familie, berichtete eine Kulturstiftung am Dienstag.
Experten haben die Echtheit des fünften Kapitels mit dem Titel „Wakamurasaki“ bestätigt. Es ist in einem fünfteiligen Werk mit dem Titel „Aobyoshibon“ (blaues Buch) zu finden und wurde von dem Dichter Fujiwara Teika (1162-1241) in der Kamakura-Zeit zusammengestellt.
Wichtiger Teil im entdeckten Kapitel
Der Roman umfasst 54 Kapitel und wurde im frühen 11. Jahrhundert während der japanischen Heian-Zeit (794-1185) geschrieben. Er zeigt das romantische Leben von Hikaru Genji, dem Sohn eines japanischen Kaisers.
Das entdeckte Kapitel enthält einen wichtigen Teil von „The Tale of Genji“. Dort begegnet der 18-jährige Held das erste Mal seiner zukünftigen Frau. Der Inhalt wurde in Kopien aufbewahrt, das Originalmanuskript des Werkes wurde leider nicht gefunden.
Fester Stellenwert in der japanischen Kultur
Die entdeckte Handschrift gehört einem Nachkommen des ehemaligen Feudalherrn der Mikawa Yoshida Domäne in der Präfektur Aichi. Alte Manuskripte aller vier anderen Kapitel in „Aobyoshibon“ wurden in den 1930er Jahren gefunden und sind von der japanischen Regierung als wichtige Kulturgüter ausgewiesen.
Das neu gefundene Manuskript entspricht der allgemein bekannten Version, aber es gibt einige grammatikalische Unterschiede, sagte die Stiftung. Bekannt ist, dass Teika versucht, die Originalversion von „The Tale of Genji“ zu rekonstruieren. Sie versuchen verschiedene Kopien des damals verfügbaren Buches zu vergleichen.
„The Tale of Genji“ ist in der Literaturgeschichte umstritten, denn es wird oft als erster Roman überhaupt angesehen. Die Geschichte des Prinzen Genji besitzt großen Stellenwert in der japanischen Kultur und gilt als eines der herausragendsten Werke Japans.
MA