Anzeige
HomeNachrichten aus JapanKulturHokusais "Große Welle" für 2,56 Millionen Dollar in New York versteigert

Kunst

Hokusais „Große Welle“ für 2,56 Millionen Dollar in New York versteigert

Das Bild „Die große Welle vor Kanagawa“ des japanischen Holzschnitt-Künstlers Katsuhika Hokusai (1760-1849) gilt als berühmtestes japanisches Kunstwerk der Welt. Auch fast zweihundert Jahre nach ihrer Entstehung fasziniert die „Große Welle“ die Menschen, wie sich bei einer Auktion zeigte.

Anzeige

In seiner Geschichte hat das renommierte Londoner Auktionshaus Christie’s sicherlich so einige spannende Bieter-Wettbewerbe erlebt. Doch mit dem gewaltigen Erfolg der Versteigerung von Hokusais „Großer Welle“ am 21. März hatten wohl auch die erfahrenen Auktionatoren von Christie’s nicht gerechnet.

Hokusai und Hiroshige im Zentrum der Auktion

Für umgerechnet 2,56 Millionen Euro wechselte ein über hundert Jahre alter Holzdruck des Hokusai-Bildes im Zuge der Auktion seinen Besitzer. Geschätzt worden war der Druck mit einem Wert um die 500,000 Euro – und erzielte somit ungefähr das Fünffache des Schätzwertes. Ein neuer Rekord für das japanische Meisterwerk.

LESEN SIE AUCH:  Strickpullover mit Hokusai-Designs sollen in Japan neuen Trend auslösen

Der Hokusai-Druck war Bestandteil der Sonderauktion „Japanese and Korean Art“, die im Rahmen einer aktuellen Asien-Auktionsreihe in New York stattfand. Insgesamt 187 Objekte standen zum Verkauf, von alten Tonskulpturen, über hölzerne Buddhas bis hin zu japanischen Schwertern und Samurai-Helmen.

Anzeige

Einen bedeutenden Anteil an den Auktionsgegenständen hatten bekannte japanische Künstler wie Hiroshige und Hokusai, deren Bilder zu den bekanntesten der japanischen Kunstgeschichte gehören. Beide Künstler beeinflussten mit ihren Werken nach ihrem Tod auch die Kunst außerhalb Japans, als ihre Bilder nach Europa gelangten und dort etwa in die Entwicklung des Impressionismus einflossen.

Hokusais „Große Welle“ gehört zu seinen späteren Werken, sie entstand um 1839, als der Künstler selbst bereits um die siebzig Jahre alt war. Die „Welle“ ist das berühmteste Bild aus der Serie „36 Ansichten des Berges Fuji“, aus der auch weitere Motive in der Auktion zum Verkauf standen.

Neuer Hokusai-Fund erst vor wenigen Tagen

Da die „Große Welle“ als Holzblockdruck entstand, gibt es nicht nur ein Original. In der Kunstgeschichte geht man davon aus, dass es heute weltweit noch ca. 8000 Originalabzüge gibt, die mithilfe des ursprünglichen Holzblocks hergestellt wurden. Der nun bei Christie’s für einen Rekordwert versteigerte Druck zählt nach Ansicht von Experten zu den zwanzig am besten erhaltenen Exemplaren des Hokusai-Bilds.

Der Druck befand sich seit 1900 im Besitz der Familie, die es nun zur Versteigerung freigab. Zuletzt war er 1993 öffentlich in Kopenhagen in einer Ausstellung der Denmark-Japan Society zu sehen gewesen. Andere Originaldrucke finden sich unter anderem im Britischen Museum in London, im Nationalmuseum Tokio und natürlich im Sumida Hokusai Museum. Auch in Deutschland ist das Werk zu sehen – im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg.

Wer den rund 25 mal 37 Zentimeter großen Hokusai-Druck ersteigerte, ist nicht bekannt. Auch nicht, ob der neue anonyme Besitzer eine öffentliche Ausstellung der „Großen Welle“ plant oder das Bild nur privat sichtbar sein soll.

Mit der Rekord-Versteigerung gerät Hokusai innerhalb kürzester Zeit bereits zum zweiten Mal in die Schlagzeilen. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass ein in den USA gefundenes Bild mutmaßlich ein bisher unbekanntes Werk Hokusais ist. Nicht auszuschließen, dass in Depots rund um die Welt noch weitere bisher unbeachtete Bilder des hochproduktiven Hokusai auf ihre Entdeckung warten.

Google News button
Anzeige
Anzeige