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Verkaufzahlen gehen zurück

Japans traditionelle japanische Süßigkeiten verlieren an Beliebtheit

Japans traditionelle Süßigkeiten (wagashi) verlieren immer mehr an Beliebtheit, was durch die Pandemie noch einmal beschleunigt wurde, da die Touristen ausblieben und die Nachfrage nach Souvenirs eingebrochen ist.

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Laut einer Erhebung des Ministeriums für innere Angelegenheiten und Kommunikation lagen die durchschnittlichen jährlichen Ausgaben für die wichtigsten japanischen Süßigkeiten wie „Yokan“ und „Manju“ in Haushalten mit zwei oder mehr Personen im Jahr 2000 bei 12.694 Yen (ca. 90 Euro). Die Ausgaben fielen aber 2019 um 16 Prozent auf 10.663 Yen (ca. 76 Euro).

Ausgaben für japanische Süßigkeiten sinken

Im Jahr 2020, als die Coronavirus-Pandemie begann, sanken die Ausgaben für traditionelle japanische Süßigkeiten drastisch auf 9.645 Yen (ca. 69 Euro). Im Jahr 2021 waren es mit 9.918 Yen (ca. 71 Euro), knapp 22 Prozent weniger als im Jahr 2000.

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Anders sieht das die Japan Wagashi Association, die rund 2.000 Mitglieder hat. Laut einer Umfrage ist der Konsum von Wagashi zu Hause stabil und die Absätze steigen stetig an.

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Allerdings richten Convenience Stores ihre Aufmerksamkeit auch auf den starken Heimkonsum von Wagashi. Seven-Eleven Japan Co. bietet in seinen Geschäften neben ausländischen auch japanische Süßigkeiten an und führt jährlich mehr als 50 neue Sorten ein.

Neue Zielgruppe: Die jungen Generationen

Auch die Hersteller denken um und versuchen sich an das Konsumverhalten der Menschen anzupassen, um insbesondere die jüngeren Generationen anzusprechen.

Dabei werden auch neue Produkte für junge Menschen entwickelt, aber viele der alteingesessenen Geschäfte versuchen mit den sozialen Netzwerken neue Kunden zu erschließen.

Eines dieser Geschäfte ist das 1803 gegründete Kameya Yoshinaga im Zentrum von Kyoto, das im April 2020 mit einem Umsatzrückgang von 70 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu kämpfen hatte.

Der Präsident des Unternehmens Yoshikazu Yoshimura stellte Berater ein, um herauszufinden, was er tun könne. Diese rieten ihm dazu, es mit Twitter zu versuchen.

Neben der Vorstellung der Produkte postete Yoshimura ein Video über den Herstellungsprozess, das mehr als 6 Millionen Mal angesehen wurde. Das Video, das zeigt, wie mit einem erhitzten Spiraldraht auf Agar-Bonbons Riffeln erzeugt werden, die an Reisfelder während der Reispflanzsaison erinnern, erregte große Aufmerksamkeit.

Der Account ist sehr erfolgreich und hat mittlerweile über 23.000 Follower. Seine Bemühungen haben dazu geführt, dass der Umsatz des Unternehmens mittlerweile wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht hat.

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