Eno Ichikawa, einer der bekanntesten Kabuki-Schauspieler Japans, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Er ist der Begründer des „Super Kabuki“ und hält einen Rekord im Guinness Buch der Weltrekorde. Er starb ab Mittwoch an einer Herzrhythmusstörung.
Ichikawa, der mit bürgerlichen Namen Masahiko Kinoshi hieß, ist bekannt durch die Inszenierung großer Epen, bei denen er unter anderem mehr als 5.000 Mal an einem Seil gebunden, über das Publikum floh und damit einen Weltrekord aufstellte.
Einer der ersten Schauspieler, der moderne Technik ins Kabuki holte
Er war außerdem einer der ersten Kabuki-Schauspieler, der traditionelle Elemente mit moderner Theatertechnik verband. 2003 wurde bei ihm ein Hirninfarkt diagnostiziert.
Er kehrte kurz auf die Bühne zurück, nachdem er 2012 in zweiter Generation den Künstlernamen Eno Ishikawa angenommen hatte und trat zusammen mit seinem Sohn Teruyuki Kagawa auf, der damals sein Debüt als Ichikawa Chusha gab.
Ichikawas Markenzeichen waren moderne Dialoge, Musik und Soundeffekte
Ichikawa hatte „Super Kauki“ 1986 entwickelt, zu den bekanntesten Produktionen gehören „Yamato Takeru“ und „Oguri“ in denen moderne Dialoge, Musik, Soundeffekte und aufwendige Kostüme verwendet wurde. Zudem arbeitete er auch an Aufführungen im Ausland mit.
Er trat unter anderem auch in Deutschland auf, darunter 1992 an der Bayerischen Staatsoper im Stück „Die Frau ohne Statten“.
Sein Tod ist für die Kabuki-Welt in Japan ein schwerer Schlag, da sein Neffe, der bekannte Kabuki-Schauspieler Ichikawa Ennosuke IV, im Juli angeklagt wurde, weil er seinen Eltern beim Selbstmord geholfen hatte. Er selbst wurde damals in ein Krankenhaus eingeliefert und konnte von den Ärzten gerettet werden.