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Herden ziehen auf der Suche nach Futter durch die Stadt

Nara-Hirsche verlassen ihren Park und streifen durch die Stadt

Nara ist nur einen Tagesausflug von den großen Touristenzentren Kyoto und Osaka entfernt und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen. Deswegen gehört die Stadt zu den beliebtesten Zielen für Japan-Reisende.

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Die Stadt ist für seine große Buddha-Statue (Daibutsu) und den Todaiji-Tempel bekannt, der zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Und natürlich locken auch tausende freilaufende Hirsche viele Menschen nach Nara.

Nara-Hirsche als Touristenmagnet

Die Tiere sind überall im Nara-Park zu finden, obwohl sie sich gelegentlich auch auf den Straßen in der näheren Umgebung aufhalten. Allerdings ziehen es die Rehe vor, im Park zu bleiben, wo sie Gras fressen und von Touristen mit speziellen Reis-Crackern gefüttert werden.

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In der Regel ist die Zahl der Besucher so groß, dass alle Tiere satt werden. Aufgrund des Coronavirus sinken die Touristenzahlen aber immer weiter, sodass die Rehe ihren Park verlassen, um Futter zu finden. Die Nachrichten der Region sind voll von Herden, die durch die Stadt streifen und sich auch in Regionen vorwagen, die sie normalerweise meiden.

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Die Anwohner erzählten, dass sie teilweise seit Jahrzehnten in Nara leben, aber noch nie Tiere im Stadtzentrum sahen, die dort die Blumen auf öffentlichen Plätzen anfressen. Die Bahnstation ist 20 Gehminuten (zwei Kilometer) vom Park entfernt und trotzdem wurden schon die ersten Rehe auf dem Bahngelände gesichtet.

Erstmals kommen die Hirsche bis zum Bahnhof

Dutzende von Rehen streifen über das Gelände rund um den Bahnhof. Die Tiere, die im Park geblieben sind, suchen immer verzweifelter nach Nahrung. Nachdem die Tiere vorher schon nicht zimperlich waren, werden sie immer aggressiver Besuchern gegenüber, die Essen bei sich tragen.

Auch die Autofahrer in Nara müssen immer öfter wegen Rehen bremsen, die einfach über die Straße laufen. Die Anzahl von Touristen ist in den letzten Tagen um 80 Prozent gesunken, sodass auch Reis-Cracker für die Tiere immer seltener werden. Vom 1. bis zum 14. März finden normalerweise verschiedene Winterfeste in Nara statt, sodass die Rehe in dieser Zeit fast ausschließlich von Reis-Crackern leben.

Die Mitarbeiter der Nara Deer Preservation Foundation erklärten, dass es nicht das erste Mal ist, dass die Tiere den Park verlassen. Wie viele Rehe aktuell durch die Stadt streifen, könne man aber nicht sagen. Die Bewohner der Stadt beobachten die Entwicklung mit Sorge und sind sich sicher, dass die fehlenden Touristen der Grund dafür sind, dass die Rehe jetzt außerhalb des Parks aktiv sind.

Viele hoffen jetzt auf die Golden Week im Mai, die ebenfalls immer viele Besucher nach Nara führt, sodass die Rehe wieder genug Reis-Cracker bekommen.

MA

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