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Fotokabinen bieten immer mehr Möglichkeiten

Trotz Smartphones sind Purikura in Japan immer noch sehr beliebt

Purikura, das sind die Fotokabinen, die man nicht nur in Japan kennt. Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass sie in den Zeiten, in denen jeder ein Smartphone besitzt, nicht mehr sehr beliebt sind, doch das Gegenteil ist der Fall.

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Mit ihren großen Angeboten an Filtern und Verzierungen sind sie auch 25 Jahre nach ihrem Debüt in Japan sehr beliebt, insbesondere bei Teenagern und jungen Frauen.

Sega kündigte neues Purikura Modell an

Und trotz der Konkurrenz von Smartphones und immer raffinierteren Retuschier-Apps setzten Firmen wie Sega auf die anhaltende Anziehungskraft des Purikura. Das Unternehmen wird in diesem Jahr ein neues Modell auf den Markt bringen.

Die erste Purikura war die Idee der japanischen Firma Atlus, die das Produkt in Zusammenarbeit mit Sega im Juli 1995 auf den Markt brachte.

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Die Fotokabinen wurden schnell in Spielhallen beliebt, wo sich lange Schlangen von Schulmädchen bildeten, die darauf warteten, fotografiert zu werden. Damit wandelte sich der bis dahin männlich dominierte Kundenstamm der Spielhallen.

Andere Unternehmen stürzten sich schnell auf den Markt, der 1997 einen Wert von mehr als 100 Milliarden Yen hatte.

Doch die Ära der Selfies forderte ihren Tribut, da die Benutzer zunehmend in der Lage waren, Fotos kostenlos mit ihrem Handy aufzunehmen und zu retuschieren, anstatt etwa 400 Yen für ein Blatt mit in der Regel etwa 16 Fotos zu bezahlen.

Einige Hersteller gingen unter, während andere das Purikura-Geschäft zugunsten profitablerer Geschäftsfelder aufgaben.

Nur noch wenige Hersteller

Heute gibt es nur noch wenige Hersteller, allen voran Furyu, eine ehemalige Tochtergesellschaft des japanischen Elektronikkonzerns Omron.

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Bild: Brian Adler / wikimedia

„1997 brachten wir unsere erste Maschine mit Omron-Technologie auf den Markt, die karikierte Gesichter anbot. Es war ein totaler Flop.“, räumte die Sprecherin von Furyu, Yuki Hikita, ein. „Sie hatte nichts mit dem zu tun, was junge Mädchen wollten, wahrscheinlich weil sie von Männern mittleren Alters entwickelt wurde.“

In den letzten Jahren hat sich der Markt stabilisiert, wobei etwa 10.000 Purikura im ganzen Land verstreut sind – gegenüber dem Höchststand von 50.000 im Jahr 1997.

Und obwohl die Konkurrenz der Smartphones groß ist, sind die Fotokabinen nach wie vor beliebt – eine Furyu-Handy-App für den Empfang von Purikura-Fotos hatte im März 19 Millionen registrierte Benutzer.

Technik ist raffinierter geworden

Ein Grund dafür sind die Möglichkeiten die Bilder zu retuschieren, die Technik ist in den letzten Jahren immer raffinierter geworden und bieten von Tönungen und Schattierungen alles, um den Eindruck perfekter Haut oder eines schlanken Gesichts zu vermitteln.

Und als Zeichen der anhaltenden Attraktivität des Marktes kündigte Sega diesen Monat an, dass es – mehr als zwei Jahrzehnte seit der Einführung des ersten Modells – noch in diesem Jahr eine neue Version einführen werde, mit dem Ziel, die Purikura-Kultur auszubauen.

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