Die Jahrhunderte alte Burg Ozu in der Präfektur Ehime öffnet ihre Türen ab dem kommenden Jahr für Übernachtungsgäste. Die Gäste erhalten zum Willkommen Salut-Schüsse, eine traditionelle Tanz-Performance und ein Gourmet-Menü.
Das gesamte Programm rund um eine Übernachtung in der Burg soll ab April starten und pro Person mindestens eine Million Yen (8.290 Euro) kosten. Vor allem wohlhabende Besucher aus Übersee sollen angesprochen werden, die dann auch eine echte VIP-Behandlung erhalten und sich fühlen können wie ein japanischer Feudalherr.
Die Stadtverwaltung von Ozu will mit dieser Aktion verschiedenen Projekte rund um die Burg fördern. Verschiedene traditionelle Gebäude und Häuser wurden in Hotels umgewandelt. Als Hauptattraktion wirbt Ehime allerdings mit dem sogenannten Donjon-Aufenthalt in der Burg. Gäste erhalten die Gelegenheit eine Nacht im ersten Stock der Burg zu verbringen
Stadt stellt Idee offiziell vor
Bei einer ersten Vorstellung des Projekts am 08. und 09. November trat ein Mitarbeiter als Kato Sadayasu (1580 – 1623) auf. Der Feudalherr war zur Zeit der Erbauung der Burg der Herr der Domäne Ozu. Stilecht ritt er auf einem weißen Pferd vor das Gebäude und wurde ebenfalls mit Salut-Schüssen begrüßt.

Eine lokale Gruppe führte den traditionellen Kawabeshimekagura-Tanz auf, während eine andere Gruppe mit der „Enka“-Balladen-Sängerin Natsuko Godai auftrat, um das Programm abzurunden. Godai setzt sich bereits seit einiger Zeit für die Tourismus-Förderung in der Region ein.
An dieser ersten Vorstellung nahmen auch Vertreter des Kabinetts von Ehime und der Japan Tourism Agency teil. Die Regierung und Gemeinden im ganzen Land planen aktuelle historisch Gebäude für Gäste zu öffnen, um vor allem ausländische Touristen anzusprechen.
In Rahmen eines solchen Projekts wird auch das Schloss Hirado in der Präfektur Nagasaki voraussichtlich ab nächsten Sommer ähnliche Übernachtungsmöglichkeiten anbieten. Auf diese Weise sollen nicht nur die Gebäude an sich wieder mehr Besucher anziehen, sondern auch die angrenzen Regionen sollen davon profitieren.
Burg plant für die Zukunft
Ein weiterer Zweck dieser Vorführung war es zu prüfen, ob das Bauwerk für gewerbliche Zwecke nutzbar ist, ohne dass sein historischer Wert beeinträchtigt wird. Gleichzeitig betonen die Verantwortlichen aber auch, dass das Aussehen der Burg für die Nachwelt so erhalten bleibt, wie es derzeit ist.
Auch für das Innere des Gebäudes seine keine weiteren Renovierungsarbeiten geplant. Ein eigener Badewagen steht aktuell schon im Hof, dieser soll allerdings noch durch eine ganze Anlage im Außenbereich ergänzt werden.
An insgesamt 30 Tagen im Frühjahr und Herbst steht Ozu dann für Übernachtungen zur Verfügung. Allerdings gibt es auch einige Bedenken. Ein Stadtrat von Ozu hegt Bedenken, weil bereits 2004 einmal 520 Millionen Yen aus dem ganzen Land für den Wiederaufbau des vierstöckigen Holzgebäudes gespendet wurden. Für viele Menschen ist die Burg ein Symbol der Stadt, das allen Besuchern offenstehen sollte, findet der Stadtrat. Der Eintritt sollte für bestimmte Personengruppen weiterhin frei bleiben. Gleichzeitig forderte der Mann die Regierung auf, ihr Bildungsprogramm zu verstärken, um den Wert historischer Gebäude auch künftigen Personen zu vermitteln.
Auch der Brandschutz stellt eine Herausforderung dar. Im Hinblick auf den Brand in der berühmten Shuri-Burg in der Präfektur Okinawa, der einen Großteil des Gebäudes zerstörte, muss hier mit besonderer Vorsicht vorgegangen werden. Den Gästen in Ozu ist das Rauchen untersagt. Um dies zu überprüfen, soll das Personal in der Nacht extra Streife laufen.
AS