Das Archäologische Institut von Kashihara gab am 8. August bekannt, dass die strukturellen Überreste eines Wasserkanals in den Ruinen des Gartens von Asukakyo entdeckt wurden, für kaiserliche Rituale benutzt worden sein.
Der Garten soll im 7. Jahrhundert angelegt worden sein und gilt als der Erste seiner Art in Japan. Der Garten wird seit 1999 ausgegraben. Die nun gefundenen Überreste des Wasserkanals zeigen, dass Wasser einst von einer Quelle in die Anlage floss.
Wasser hatte starken Bezug zu religiösen Ritualen
Der Garten, der im Süden und Norden aus zwei künstlichen Teichen bestand, wurde hauptsächlich aus ästhetischen Gründen angelegt. Aber das Institut in Kashihara glaubt, dass das fließende Wasser einen starken Bezug zu religiösen Ritualen wie der Reinigung von Kaisern hatte und die neuen Erkenntnisse dürften den Forschern Anlass geben, den Zweck des Gartens zu überdenken.
Die Wasseranlage wurde im nordöstlichen Teil des Nordteichs entdeckt. Der Ort, von dem angenommen wird, dass er ein Quellbrunnen war, ist von Steinblöcken umgeben, und sein quadratisches Becken misst in Länge und Breite etwa 80 Zentimeter bis zu einem Meter.
Es wird angenommen, dass das Wasser dann einen Kanal von 30 bis 80 Zentimeter Breite heruntergeflossen ist und etwa 11,5 Meter vom Becken entfernt verläuft. Auf beiden Seiten ist Kopfsteinpflaster verlegt worden.
Fünf Paläste von japanischen Kaisern in Asukakyo vermutet
In Asukakyo wurden bereits andere Ruinen gefunden, wo Wasser ebenfalls für kaiserliche Rituale genutzt worden sind. In der Region werden insgesamt fünf Paläste von japanischen Kaisern vermutet.
Kenkichi Ono, Professor der Wakayama University, der sich auf die Geschichte japanischer Gärten spezialisiert hat, kommentierte die Ergebnisse: „In der Antike galten Orte, an denen Wasser aus dem Untergrund sprudelte, als mysteriöse Orte, die mit einer anderen Welt verbunden waren. Es ist möglich, dass alte Adlige die Schönheit des südlichen Teils des Gartens genossen haben, nachdem sie in der Nordanlage Rituale gehalten hatten.“
Quelle: Kyodo