In Japan steigt die Zahl der Coronavirus-Infizierten täglich rasant an. Davon sind nicht nur ältere Menschen, sondern auch jüngere betroffen. Unter anderem haben sich mehrere Studenten der Kyoto Sangyo University mit dem Virus infiziert. Das sorgt dafür, dass die Universität nun zahlreiche Beschwerden und Drohungen erhält.
Die Kyoto Sangyo University gab an, dass sie in der letzten Zeit Hunderte Beschwerden, darunter auch Drohungen, wegen den Coronavirus-Infizierten unter den Studenten erhielt. Seit dem 29. März erhalten sie Telefonanrufe und E-Mails, welche die Universität angreifen. An diesem Tag wurden die ersten Infizierten unter den Studenten gemeldet. Insgesamt soll es seit Mittwoch 74 Fälle aus 13 Präfekturen geben, die mit Studenten der Universität zusammenhängen.
Menschen sollen gegen Virus kämpfen, nicht gegeneinander
Die Personen wollen teilweise wissen, wo die erkrankten Studenten wohnen. Einige gehen sogar so weit damit zu drohen, die Universität anzuzünden, wenn sie keine Antwort erhalten. Der Hass gegen die Studenten geht sogar noch weiter. Ein Restaurant in der Stadt Kyoto will keine Studenten der Universität mehr bedienen. Eltern von der Einrichtung sollen dazu bei einer Kinderbetreuungseinrichtung ihre Kinder nicht mehr abgeben.
Die Universität selbst veröffentlicht Informationen zu den Infektionen öffentlich, um eine Ausbreitung des Virus zu meiden. Nun stehen deswegen die Studenten und das Personal unter enormem Druck. Der Anwalt für Menschenrechte Toyofuku Seiji macht deutlich, dass übermäßige Kritik als Erpressung oder anderes Verbrechen ausgelegt werden kann. Er fügt hinzu, dass Menschen gegen den Virus kämpfen sollen und nicht gegeneinander.
NHK