Die Lebensmittelpreise in Japan steigen aufgrund der steigenden Rohstoff- und Rohölkosten immer schneller an, was die Haushalte, die immer noch mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu kämpfen haben, hart trifft.
Nach Angaben des der Big-Data-Plattform True Media stiegt allein der Durchschnittspreis für Speiseöl in Japan im Mai im Vergleich zum Vorjahr um das 1,5-fache, der Preis für Mayonnaise ist um fast 30 Prozent gestiegen. Die Preise für Margarineprodukte, Spaghetti und Weißbrot stiegen um etwa 10 Prozent an.
Handel kann gestiegene Lebensmittelpreise nicht mehr kompensieren
Die steigenden Lebensmittelpreise in Japan sind von den steigenden Preisen für Rohstoffe und Rohöl betroffen, die wegen der russischen Invasion der Ukraine steigen und wegen einer erhöhten Nachfrage, da viele Unternehmen ihre Produktion nach zwei Jahren Pandemie wieder gesteigert haben. Allerdings erhöht auch der schwache Yen die Importkosten.
Die Supermarktbetreiber entscheiden zwar über die Preise der in den Geschäften verkauften Produkte, doch haben viele von ihnen die steigenden Kosten der Lebensmittelhersteller an die Kunden weitergegeben, da sie die Preiserhöhungen nur schwer kompensieren können.
Innerhalb eines Jahres seit dem Frühjahr letzten Jahres hat der Speiseölhersteller Nisshin Oillio Group die Preise fünfmal erhöht, und sein Konkurrent J-Oil Mills hat die Preise fünf- bis sechsmal angehoben.
Infolgedessen stieg der Preis für Speiseöl von 213 Yen (ca. 1,50 Euro) pro Liter auf 323 Yen (ca. 2,27 Euro). Eine Flasche Mayonnaise mit etwa 400 bis 450 Gramm Inhalt verteuerte sich von 175 Yen (ca. 1,23 Euro) auf 226 Yen (ca. 1,59 Euro).
Weiterer Preisanstieg vorhergesagt
Die russische Invasion der Ukraine und die gestiegene Nachfrage hat zudem dazu geführt, dass die Getreidepreise immer schneller ansteigen. Der Preis für 600 Gramm Spaghetti stieg in Japan von durchschnittlich 256 Yen (ca. 1,80 Euro) auf 292 Yen (ca. 2,06 Euro) und der Preis für ein Kilogramm Weizen um 9,0 Prozent von 233 Yen (ca. 1,63 Euro) auf 254 Yen (ca. 1,79 Euro).
Der Preisanstieg in Japan hält sich damit aktuell noch in Grenzen, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern. Ökonomen gehen allerdings davon aus, dass die Lebensmittelpreise weiterhin teils deutlich steigen werden.
Viele Unternehmen planen laut einer Umfrage von Teikoku Databank eine Preiserhöhung oder haben bereits eine Erhöhung vorgenommen. Neben den Lebensmittelpreisen steigen auch die Preise für Strom und Gas immer stärker an, was eine zusätzliche Belastung für die Haushalte darstellt.