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HomeNachrichten aus JapanLehrer-Kampagne des japanischen Bildungsministeriums geht nach hinten los

Kampagne löste gegenteilige Reaktionen aus

Lehrer-Kampagne des japanischen Bildungsministeriums geht nach hinten los

In Japan hat die Regierung schon vor einer Weile gemerkt, dass sie junge Menschen am besten auf modernen Wegen erreichen können. Das Bildungsministerium hat deswegen eine Twitter-Kampagne gestartet, die für den Lehrerberuf werben sollte. Die Aktion ging allerdings mächtig schief.

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Am 26. März veröffentlichte das Ministerium auf seinem offiziellen Account einen Beitrag, der für den Beruf des Lehrers warb. Es wurde dabei das #passthebaton Project vorgestellt, bei dem Lehrer aus ganz Japan Tipps, Erfahrungen und Nachrichten für zukünftige Kollegen veröffentlichen sollen.

Lehrer sprechen über die brutale Realität ihres Berufs

Über den Hashtag sollten so junge Menschen inspiriert werden, den Beruf ebenfalls zu ergreifen. Japan hat nämlich einen akuten Lehrermangel und es fehlt am nötigen Nachwuchs. Das hat aber auch einen Grund, wie die Reaktion auf die Kampagne zeigte.

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Während das Ministerium auf motivierende und herzliche Beiträge gehofft hatte, passierte genau das Gegenteil. Viele teilten ihre harten Erfahrungen in dem Job und die zahlreichen Missstände in Japans Bildungssystem.

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Besonders häufig schrieben die Lehre, dass sie extrem überarbeitet sind und sie kurz vor dem Zusammenbruch stehen. Sie würden den ganzen Tag arbeiten und selbst am Wochenende oder während der Elternzeit keine Ruhe haben. Zu dem Unterricht und Unterrichtsplanungen müssen sie sich auch noch um die Überwachung außerschulischer Clubaktivitäten und unnötige Verwaltungsaufgaben kümmern.

Ministerium verspricht Besserungen

Einige gaben an, dass sie wirklich gerne etwas Positives schreiben wollen, aber ihre Gedanken von all den negativen Aspekten überdeckt werden. Neben den extremen Arbeitszeiten wurde über die Unterbezahlung, die mangelnde Anerkennung und die Unterversorgung geklagt.

Die Flut an negativen Nachrichten konnte das Ministerium nicht ignorieren und reagierte mit einer Erklärung. Es wurde Verständnis für die ganzen Forderungen gezeigt und versprochen, darauf einzugehen, um die aktuellen Lehrer zu entlasten.

Tatsächlich ist bereits geplant, die Clubbetreuungen den Lehrkräften abzunehmen. Die Regelung tritt jedoch erst 2023 in Kraft. Wie lange es hingegen bis zu der Lösung der anderen Problemen dauern wird, lässt sich nicht sagen.

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