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HomeNachrichten aus JapanLGBTQ Pädagogen fordern Vielfalt bei Schuluniformen

LGBTQ Pädagogen fordern Vielfalt bei Schuluniformen

LGBTQ Gruppen und Pädagogen fordern mehr Wahlmöglichkeiten in Bezug auf die Schuluniformen in Japan. LGBTQ Schüler und Schülerinnen, aber auch alle anderen, sollen die Kleidung wählen dürfen, in der sie sich am wohlsten fühlen.

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Kleidung ist streng nach männlich/weiblich vorgegeben

Die meisten Schulen in Japan setzen Schuluniformen voraus, die ausschließlich zwischen männlich und weiblich unterscheiden. Schüler tragen schwarze Jacken mit Militärelementen oder Blazer, dazu Hosen und Krawatten. Schülerinnen kleiden sich in Oberteilen im Matrosenstil, Faltenröcken und Schleifen.
Diese Vorgaben können unangenehm und sogar traumatisch für Schüler*innen sein, denen das falsche Geschlecht und dementsprechend die falsche Uniform zugeordnet werden oder die sich aus anderen Gründen in ihrer vorgegebenen Uniform nicht wohlfühlen.

Fachkonferenz für freie Wahl der Uniform

Bei einer Fachkonferenz am Samstag im südwestlichen Japan sprachen sich deshalb viele aus der LGBTQ Gemeinschaft für eine freie Wahl bezüglich der einzelnen Uniform-Teile aus.
Die Konferenz wurde von der Anwaltgruppe der Fukuoka Bar Association veranstaltet, an der etwa 180 Menschen teilnahmen.

Viele Schüler*innen sind dafür

Anri Ishizaki, Vorsitzender des Fukuoka Rainbow Educational Networks, gab an, dass viele Schüler*innen mit diesem Anliegen zu ihnen kämen. Ishizaki schlägt vor, dass alle Schüler*innen Blazer tragen und sie zwischen Hosen und Röcken, Krawatten und Schleifen wählen können.

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Fukuoka High School lässt Schülerinnen bereits wählen

Die Fukuoka Girls‘ Commercial High School lässt ihre Schülerinnen seit Beginn des Schuljahres zwischen Hosen und Röcken wählen, unabhängig von der Geschlechtsidentität.
Der Direktor der Schule, Haruo Shibata, erklärte, dass man verhindern will die Schülerinnen durch die Uniform zum Coming Out zu zwingen.

Nicht nur LGBTQ Schüler*innen können profitieren

Takehiko Yoshioka, Professor für Rechtsphilosophie an der Saga Universität, meinte, dass nicht nur LGBTQ Schüler*innen von freier Wahl bei Schuluniformen profitieren können. Schüler*innen könnte der Schulalltag erleichtert werden, wenn sie keine Erwartungen von Männlichkeit beziehungsweise Weiblichkeit erfüllen müssten.

Einige Schritte sind getan, viele weitere können noch folgen

In Japan setzen sich immer mehr Menschen für LGBTQ Rechte ein. So hat Sapporo vor einigen Monaten gleichgeschlechtliche Partnerschaften offiziell anerkannt. Dennoch sind LGBTQ Personen in Japan immer noch häufiger Diskriminierung ausgesetzt. Denn obwohl im Sommer beispielsweise eine Schulbuchreihe über LGBTQ Kinder herauskam, wird das Thema in Japan für weitere zehn Jahre nicht auf dem Lehrplan stehen. Ebenfalls kritisiert wird das japanische Gesetz, dass Transgender Personen sich einer Geschlechtsangleichung unterziehen müssen, um ihr Geschlecht offiziell zu ändern.

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