In vielen japanischen Städten prangt an Spielhallen der Name „Sega“ und weist darauf hin, dass der beliebte Spielehersteller einige seiner Kult-Automaten dort aufgestellt hat. Anfang 2021 verkaufte die Sega Sammy Holdings als Muttergesellschaft über 85 Prozent seiner Tochtergesellschaft Sega Entertainment. Diese war bisher für die Verwaltung der Spielhallen zuständig. Die meisten Aktien wurden an die Firma Genda aus Tokyo weiterverkauft. Diese ist seitdem Eigentümer von fast 200 Spielhallen in Japan.
Sega ist allerdings immer noch ein Name mit einer großen Strahlkraft in der Gaming-Welt, was auch Genda nicht ignorieren kann. Um eine Verbindung beider Marken zu erreichen, wurde das Unternehmen in Genda Sega Entertainment umbenannt. Ein Jahr nach diesem Schritt haben sich die Verhältnisse aber erneut geändert, sodass der Spielhallen-Betreiber jetzt offiziell Genda GiGo Entertainment heißt. Jetzt soll auch das bekannte Label von den Spielhallen verschwinden.
SEGA verschwindet aus dem Stadtbild beliebter Szene-Viertel
Über Twitter teilte das Unternehmen seinen Schritt der Gaming-Welt mit. In einem Post heißt es, geplant sei, dass alle übernommen Spielhallen in Japan den neuen Namen GiGo erhalten. GiGo bedeutet ausgeschrieben „Get into the Gaming Oasis!“ und soll allen Gaming-Fans eine Einladung sein. Man sei stolz auf die 56-jährige Geschichte in der Spielhallen-Branche und hoffe jetzt, eine Oase für Spieler schaffen zu können, in der sie ihre Leidenschaft ausleben können.
Zuerst sollen Spielhallen in Tokyo, vor allem in den Szene-Vierteln Ikebukuro, Akihabara und Shinjuku, umbenannt werden. Anschließend folgen die Spielhallen im Rest Japans. Ursprünglich war GiGo ein Unterunternehmen, das nur bestimmte Spielhallen betrieb, dazu gehörten auch mittlerweile geschlossenen Häuser in Akihabara und Osaka. Auch eine sehr beliebte Spielhalle in Ikebukuro trug diesen Namen. Diese ist inzwischen ebenfalls geschlossen worden.
Bei all diesen Angeboten war der große Game-Entwickler jedoch noch im Namen präsent, wie in Ikebukuro mit dem Namen Sega Ikebukuro GiGO. Ähnliche Kombinationen gibt es auch bei verschiedenen anderen Spielhallen überall in Japan. Das „Sega“ soll jetzt in allen Bezeichnungen verschwinden. Auch einige Süßwaren-Läden, die in Kooperation zwischen der Gaming-Firma und dem Süßwarenhersteller Kurikoan betrieben werden, sollen den Namen zeitnahe verlieren und umbenannt werden.

Das breite Angebot soll erhalten bleiben
Zwar ist die Fangemeinde nicht mehr so groß wie zu den Hochzeiten der Videospiele in den späten 80er und frühen 90er Jahren. Aber diejenigen, die den Games bis heute die Treue gehalten haben, erweisen sich als sehr loyal und sind über die Namensänderungen nicht erfreut. Bei vielen hängen Erinnerungen an dem Namen und sie wollen sich nicht mit einer neuen Benennung anfreunden. Einige bitten die Verantwortlichen auch, anstatt in neue Namensschilder, lieber in neue Automaten und Angebote zu investieren.
Für viele kommt der Schritt auch sehr überraschend, denn erst vor drei Monaten eröffnete in Ikebukuro eine neue Spielhalle mit „Sega“ im Namen. Außerdem bringen viele mit dem Namen noch heute Games in Verbindung, bei GiGo fällt die Resonanz eher schwach aus.
Einige gehen davon aus, dass durch die Umbenennung jegliche Verbindung zu den vorherigen Betreibern gekappt werden soll. Ein offizielles Statement von Genda ist bisher nicht erschienen. Das Angebot soll aber durch die Namensänderung nicht beeinträchtigt werden und zudem gibt es weiterhin viele weitere andere Anbieter, die Spielautomaten in den Hallen anbieten.