Aktuell erlebt die Marke Fanta in Japan einen wahren Verkaufsboom. Verbraucher zwischen 30 und 40 Jahren, die das kohlensäurehaltige Getränk stark mit ihrer Kindheiten verbinden, sorgen aktuell dafür, dass die Zahlen nach oben schießen.
Bereits im März 2020 kam Fanta Premier Grape in den Handel. Bis Ende November wurde das Getränk mehr als 31 Millionen Mal verkauft. Kein anderes der insgesamt 90 Fanta-Produkte erfreute sich in den letzten zehn Jahren einer ähnlichen Beliebtheit.
Fanta als Erinnerung an die Kindheit
90 Prozent der Erwachsenen in Japan haben im letzten Jahr eine Fanta getrunken, das ergab eine Untersuchung der Coca-Cola Japan. Das Unternehmen ist in Japan auch für die Vermarktung der Brause zuständig. Auch bei dieser Umfrage kam heraus, dass viele Menschen die Getränke mit schönen Kindheitserinnerungen verbinden. Verschiedenen Werbe-Kampagnen setzten ebenfalls auf ältere Käufer, die die Brause bereits in ihrer Jugend getrunken haben.
Eine andere Umfrage ergab, dass eigentlich immer weniger Menschen zwischen 30 und 40 Jahre in Japan zu kohlensäurehaltigen Getränken greifen. Im Jahr gehen die Zahlen um circa 10 Prozent zurück, sodass man sich seitens Coca-Cola besorgt über die künftigen Verkaufschancen äußerte.
Vor vier Jahren rief das Unternehmen ein neues Projekt ins Leben, um diese Kunden zurückzuerobern. Man kreierte etwa 60 Versuchsprodukte, wobei die Menge an Fruchtsaft immer wieder abgestimmt und verfeinert wurde. Fanta Premier Grape enthält 13 Prozent Fruchtsaft und erwies sich als erfolgreichste Version. Das Getränk wird mit Trauben hergestellt, die innerhalb von 24 Stunden nach der Ernte verarbeitet werden.

Das Erfrischungsgetränk wird in 380-Mililiter Flaschen verkauft und kostet 150 Yen (circa 1,20 Euro). Viele anderen Getränke der Marke enthalten oftmals nur jeweils einen Prozent Fruchtsaft. Diese verkauft Coca-Cola in Japan in 500 Milliliter-Flaschen für je 140 Yen (1,10 Euro). Obwohl Premier Grape etwa 40 Prozent teurer ist, erwies es sich in Japan als Verkaufshit.
Japaner setzen im Homeoffice auf Brause
Ein Getränk-Produkt gilt in der Regel als erfolgreich, wenn die Verkaufsmenge von zehn Millionen Flaschen im Jahr überschritten wird. Premier Grape erreicht innerhalb von neun Monaten den mehr als dreifachen Verkaufswert. Mitte Oktober kam Premier Peach in den Handel. Auch dieses Getränk enthält 13 Prozent Fruchtsaft und verkaufte sich in einem Monat mehr als 11,55 Millionen Mal.

Die erste Fanta ging in Japan 1958 über den Ladentisch. Seinen Höhepunkt erreichte die Marke in den 1970er- und 1980er-Jahren. Ähnlich wie Coca-Cola setzte auch die Brause auf saisonale Angebote und örtlich spezialisierte Editionen. Schon damals waren oft die Sorten Grape und Orange Basis für diese Sonder-Editionen.
In den letzten Jahren blieben die Verkaufszahlen zwar konstant, allerdings auf einem eher niedrigen Level. Wegen sinkender Geburtenraten schmilzt auch der Markt immer weiter zusammen. Die Einführung der neuen Sorte fiel im letzten Jahr zufällig mit dem Höhepunkt der ersten Welle der Corona-Pandemie zusammen. Immer mehr Menschen im Homeoffice griffen während der Arbeit zu einer Flasche Brause.