ANA gehört zu den größten Fluggesellschaften Japans. Das Unternehmen bietet den Menschen die Möglichkeit, verschiedene Teile der Welt zu sehen. Das neueste Projekt soll den Japanern das Gefühl geben, überall zu sein, ohne das Haus verlassen zu müssen.
Vor wenigen Tagen veröffentlichte ANA ein erstes Werbe-Video für einen Roboter, der mit einem Avatar-System arbeitet. Der Roboter mit dem Namen newme ist mit einem schwenkbaren 10,1-Zoll-Bildschirm, einer Kamera, einem Mikrofon und Lautsprechern ausgestattet, sodass der Benutzer, der den kleinen Roboter fernsteuert, sich umsehen und mit den Menschen in seiner Umgebung interagieren kann.
Mit ANA einmal durch Japan mit nur wenigen Knopf-Drücken
Eigentlich handelt es sich bei dem kleinen Helferlein um eine Verbindung von Anwendungen, die aktuell bereits vorhanden sind. Allerdings wirkt das ANA-Video doch reichlich surreal.
Jeder Anwender erhält Zugriff auf eine Karte, über die er verschiedene newme-Roboter auswählen kann. Befindet sich einer der Roboter im Aquarium, wählt man sich dort ein und schon steht einem virtuellen Besuch nichts mehr im Wege.
Während der Betrachter die Schönheit der Unterwasserwelt bewundert, schwenkt der Arm des newme herum, damit der Anwender alles im Blick hat. Hat man sich genug umgesehen, reicht ein Knopfdruck und schon besteht die Möglichkeit, auf einen anderen Roboter zu wechseln.
Gleichzeitig soll das System den Japanern helfen, mit ihren Verwandten in Kontakt zu bleiben. Denn auch in Privathäusern können die ANA-Roboter abgestellt werden. Möchte man also zum Beispiel die Oma besuchen, reicht einen weiterer Tippser auf die Karte und schon sitzt der Anwender im anderen Haus mit am Tisch.
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Vom Shoppen schnell mal zur Oma
Durch die interaktiven Möglichkeiten der Maschine kann der Anwender mit seiner Oma durch deren Haus wandeln, ihr beim Kochen und anschließenden Essen Gesellschaft leisten. Allerdings bleibt das Video Antworten auch einige Fragen schuldig.
Zum Beispiel dürfte nur ein Roboter für einen großen Ort wie ein Aquarium etwas wenig sein oder werden dort ganze Flotten kleiner newme stationiert? Gleichzeitig müssen die Anwender in der Lage sein, die Roboter sicher über weite Strecken zu steuern, um Unfälle untereinander und mit anderen Teilnehmern des Straßenverkehrs zu vermeiden.

Selbstverständlich geben diese interaktiven Roboter den Läden mehr Möglichkeiten, mit Kunden von weit weg zu interagieren. Live-Kameras und Chat-Programme sind mittlerweile bereits in manchen Branchen ein durchaus üblicher Kanal, um sich zu verständigen.
Ob diese Techniken allerdings den persönlichen Kontakt vor Ort wirklich ersetzen können, bleibt abzuwarten. Ob eine Maschine den Besuch bei einem lieben Verwandten einfach so ersetzen kann, erweist sich ebenfalls als strittig.
Wenn die Maschinen in privaten Häusern untergebracht werden, müssen sie auch in der Lage sein, dort zu navigieren, ohne die Einrichtung zu beschädigten. Und wenn jeder sich auf jedes Gerät schalten kann, wie kann dann sicher reguliert werden, dass nur Familienangehörige oder Freunde sich auf ein „privates“ newme-Gerät zuschalten?
Alle diese Fragen werden aktuell von ANA noch erörtert. Das Unternehmen erklärte aber, bald mit ersten Feldtests in Bürogebäuden, Kaufhäusern, Bahnhöfen und Agenturen starten zu können. Bis Ende 2020 sollen bereits 1.000 newme-Roboter von ANA durch Japan rollen.
ANA