Vor wenigen Tagen stellte AVITA, ein japanisches Unternehmen, das sich auf die Gestaltung von Avataren spezialisiert hat, die ersten Ergebnisse seiner Zusammenarbeit mit der Convenience Store-Kette Lawson vor. Lawson gehört zu den größten Betreibern von Convenience Stores und hat Filialen überall in Japan.
Ziel ist es, Mitarbeiter für die Kette zu finden, die nicht mehr durch Faktoren wie Zeit oder Arbeitsort limitiert sind. Außerdem sollen durch die Avatare auch visuelle Faktoren wie das Alter, Geschlecht oder eine Behinderung in den Hintergrund rücken. Gleichzeitig erwägt Lawson eine neue Form des Kundendienstes einzuführen, der ohne Mitarbeiter an einem bestimmten Standort funktioniert. Durch das Angebot der Fernarbeit will das Unternehmen dem Arbeitskräftemangel vor allem in bestimmten Regionen entgegenwirken und die Nachtschicht attraktiver machen.
Green Lawson in Tokyo als Wegweiser in die Zukunft
Weiterer Vorteil der Avatare ist die Möglichkeit, an mehreren Standorten zu arbeiten. Überdies kann auf diese Weise Fachpersonal für spezielle Angebote jederzeit für den Kunden zur Verfügung stehen. Die Avatare sollen zusätzlich für die Mitarbeiter der Nachtschicht mehr Sicherheit bringen, da sie dann nicht mehr den Weg nach Hause auf sich nehmen müssen. AVITA und Lawson haben sich im April 2022 zur Zusammenarbeit entschlossen und wollen beide von der Erweiterung der menschlichen Möglichkeiten profitieren.
Als erster Schritt wird das Avatar-System AVACOM in der sogenannten Green Lawson-Filiale eingeführt, die Ende November 2022 in Tokyo eröffnen soll. Der AVACOM soll die Kunden bei Problemen unterstützen, ihnen neue Produkte vorstellen und durch die Zusammenarbeit mit virtuellen YouTubern für Unterhaltung sorgen. Deswegen sucht Lawson jetzt speziell für diese Filiale neue Mitarbeiter. Aktuell sollen zwischen 10 und 30 neue Angestellte dazukommen.
Wer sich durchsetzt, erhält eine spezielle Schulung, bevor er Ende November seine Arbeit in Tokyo antritt. Bis Ende 2023 sollen insgesamt 50 Lawson-Avatar Operatoren ausgebildet werden. Diese Avatar-Mitarbeiter sollen in 10 Geschäften in Tokyo und Osaka zum Einsatz kommen. Bis Ende 2025 sollen 1.000 Avatare ausgebildet worden sein und für Lawson überall in Japan arbeiten.

Avatar-Operatoren arbeiten irgendwann in ganz Japan
Die aktuelle Bewerbungsfrist endet am 7. Oktober. Mitte Oktober sollen dann schon die Vorstellungsgespräche stattfinden. Wer sich durchsetzen kann, wird Anfang November mit dem Lawson Avatar Operator Training beginnen. Das Programm dauert eine Woche. Ende November treten die Avatar-Mitarbeiter dann ihre Stelle in Tokyo an. Die ersten Operatoren arbeiten entweder von der Hauptstelle in Tokyo oder vom International Communication Center for Persons with Disabilities in Osaka aus. Die Pendelkosten übernimmt das Unternehmen. Das Einstiegsgehalt pro Stunde liegt zwischen 1.100 und 2.000 Yen (etwa 7,50 – 14.00 Euro).
Auch die Arbeit von anderen Standorten aus wird in Betracht gezogen, allerdings müssen vor Ort die notwendigen Arbeitsbedingungen erfüllt sein, um eine konstante Kommunikation zu gewährleisten. Bewerber müssen mindestens 18 Jahre alt sein und können sich ausschließlich online bewerben. Außerdem muss man voll hinter der Philosophie des Unternehmens stehen, die besagt „Wir machen in den Gemeinschaften Menschen glücklich, in denen wir zusammenleben.“