Seit ihrem Start 1996 ist die Pokémon-Serie weltweit beliebt und erfolgreich, erst vor wenigen Wochen erschienen zwei neue Spiele der Reihe. Doch eine besondere Form des Pokémon-Merchandise gibt es nur in Japan: „Pokéfuta“ genannte Pokémon-Kanaldeckel.
Die haben sich in den vergangenen Jahren in ganz Japan verbreitet. Ende 2020 gab es noch 100 der Pokémon-Deckel – mittlerweile sind es 287. Die neuesten finden sich in der westjapanischen Präfektur Yamaguchi.
Pokémon-Deckel als Tourismus-Ressource
Die Kanaldeckel sind eine Spende der Tokyoer Pokémon Company. Für die Präfekturen und Städte sind sie ein doppelter Gewinn – sie sparen sich die Beschaffungskosten für die Deckel und gewinnen gleichzeitig einen neuen Touristenmagneten. Denn die „Pokéfuta“ oder „Poké Lids“ haben sich längst zum eigenständigen Phänomen entwickelt.
Enthüllt wurden die neuen Deckel am 25. Januar in der Präfekturhauptstadt Shimonoseki. Im dortigen Rathaus stellten Bürgermeister Shintaro Maeda und das wohl bekannteste Pokémon Pikachu die vier bunten Kanaldeckel vor. Anschließend wurden sie an ihre zukünftigen Standorte gebracht.
Einer der Deckel wird auf dem Sister-City-Plaza zum Einsatz kommen, der den Partnerstädten Shimonosekis gewidmet ist. Ein weiterer ist nun vor dem Kaiyokan Aquarium zu finden. Die letzten beiden wurden auf die kleine Insel Ganryujima gebracht. Die war der Geschichte nach Austragungsort des legendären Duells zwischen den Schwertkämpfern Miyamoto Musashi und Sasaki Kojiro.
Auf den Deckeln sind mit Rettan und Smogon zwei Pokémon der ersten Generation zu sehen. Vor dem Aquarium zeigt der Kanaldeckel Baldorfish und Lampi. Die sind den realen Kugelfischen und Seeteufeln nachempfunden – beide Fische repräsentieren die Stadt Shimonoseki.
Mit Yamaguchi gibt es die Pokémon-Kanaldeckel nun bereits in 28 der 47 Präfekturen Japans. Wo sie zu finden sind, verrät sogar eine offizielle Webseite. Dort können Fans der Pokéfuta nach Region und Stadt suchen. Sogar den exakten Standort und das jeweilige Motiv des einzelnen Deckels kann man über die Seite herausfinden.
Kanaldeckel aus Japan sind weltbekannt
Das ist im Interesse der Städte und Präfekturen, die die Pokémon-Deckel nutzen, um den Tourismus anzukurbeln. Shimonoseki darf in den nächsten Monaten damit rechnen, dass Pokémon-Fans aus Japan, aber auch aus dem Ausland, die Chance nutzen werden, die neuen Deckel zu besuchen.
Schließlich sind die Deckel so beliebt, dass es sogar offizielle Merchandise-Artikel zu ihnen gibt. Von Magneten und Schlüsselanhängern bis zu Tassen und Mützen gibt es viele Möglichkeiten, wie sich Fans die Kanaldeckel-Motive nach Hause holen können.
Mit den Pokéfuta hat die Pokémon Company übrigens nichts Neues erfunden, sondern nutzt ein bereits seit Langem existierendes Phänomen in Japan für Werbezwecke. Kanaldeckel mit besonderen regionalen Motiven existieren in vielen Formen und erfreuen sich großer Beliebtheit. In den letzten Jahren fanden sogar landesweite Veranstaltungen statt, in denen es darum ging, so viele ungewöhnliche Deckel wie möglich zu suchen.