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HomeNachrichten aus JapanLifestyleRamen-Restaurant in Tokyo verbietet seinen Gästen YouTube

Es muss schneller gegessen werden

Ramen-Restaurant in Tokyo verbietet seinen Gästen YouTube

Im Februar sorgten in japanischen Sushi-Restaurants Ekel-Kunden für negative Nachrichten. Die betreffenden Personen nahmen ihre Taten auf und veröffentlichten die Videos in sozialen Netzwerken.

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Das Tokyoter Viertel Takadanobaba wird oftmals als Ramen-Schlachtfeld bezeichnet, da sich dort ein Nudel-Restaurant an das nächste reiht. Dementsprechend stark ist der Wettbewerb untereinander.    

Während des Essens sollte man sich auf dieses konzentrieren

In einem Restaurant in Takadanobaba wurde vor Kurzem eine neue Regel für Gäste eingeführt. Den Kunden ist es dort während des Essens nicht mehr erlaubt, auf ihren Handys Videos zu schauen. Die neue Regel trat letzte Woche in Kraft. Der Leiter des Restaurants Debu-chan erklärte, dass er schon länger plant, ein Video-Verbot auszusprechen und er sich jetzt dazu entschlossen hat. Für seine Entscheidung führt er zwei Gründe an. Zum einen würden sich die Gäste während des Essens nur auf ihre Handys konzentrieren und deswegen kaum etwas von den Ramen schmecken. Außerdem würde viele zu lange warten, sodass die Ramen schon matschig sind, bevor sie genossen werden.

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Der zweite Grund besteht darin, dass das Debu-chan nur über wenig Sitzplätze verfügt. Es ist bei den jungen Leuten in der Gegend sehr beliebt, weswegen die Gäste Schlange stehen, um einen der begehrten Plätze zu ergattern. Die Kunden draußen mussten warten, während die Leute drinnen Zeit mit ihren Handys vertrödelten, was der Betreiber nicht länger tolerieren wollte. Durch das Video-Verbot soll für mehr Bewegung im Restaurant gesorgt werden, sodass Besucher draußen schneller einen Platz bekommen.   

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Wie zwanglos sind Ramen?

Ramen sind in Japan eine Sache für sich
Ramen sind in Japan eine Sache für sich

Das Verbot aus Tokyo hat in den sozialen Netzwerken eine Debatte ausgelöst. In Japan hat man in der Regel großen Respekt vor dem Essen und vor demjenigen, der die Speisen zubereitet. In kleinen Restaurants gehört es zum guten Ton, Tische schnell freizugeben, sodass wartende Gäste diesen einnehmen können. Vor allem in großen Städten herrscht zum Mittag und Abendessen in Restaurants ein stetes Kommen und Gehen. Andererseits gelten Ramen als zwanglose Mahlzeit. Viele Restaurants bieten ihren Gästen ein Manga-Regal oder einen Termin im Lokal an, sodass Ablenkung durchaus möglich ist, ohne dass der Geschmack leidet.

Während viele Menschen die Meinung des Restaurantbesitzers teilen, weil es zur guten Erziehung gehört, sich auf sein Essen zu konzentrieren, sprechen sich einige Kommentatoren aber auch gegen die Bevormundung aus. Trotzdem will der Restaurant-Betreiber sein Verbot weiter durchsetzen. Zu Hause könnten die Menschen beim Essen machen, was sie wollten. Ein Foto von den servierten Ramen ist erlaubt, anschließend sollte das Handy aber wieder in der Tasche verschwinden. Wer sich mit dieser Regel nicht abfinden möchte, kann sich für ein anderes Ramen-Restaurant entscheiden. In Takadanobaba hat man die freie Auswahl, egal ob mit Handy oder ohne.

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