Die grüne Straßenbahn des Typs „Mo 161“ der Hankai Tramway Co. absolviert schon seit einer kleinen Ewigkeit treu ihren Dienst in der Präfektur Osaka. Als waschechte Retro-Straßenbahn, die 1928 gebaut wurde, ist sie weder schnell noch luxuriös, aber das muss sie auch gar nicht sein. Die Menschen in Osaka lieben sie trotzdem.
Die Straßenbahn konnte nach der Vollendung einiger Reparaturarbeiten im letzten Dezember wieder in Betrieb genommen werden. Bis Ende Februar wird sie auf den Strecken zwischen dem südlichen Teil der Stadt Osaka und der Stadt Sakai im Süden unterwegs sein.
Seit fast 100 Jahren unterwegs
Hankai Tramway gehören vier dieser historischen Straßenbahnen des Typs „161“. Sie wurden alle im Jahr 1928 hergestellt und sind damit die ältesten sich noch in Betrieb befindlichen Straßenbahnen Japans.
Die grüne „Mo 161“ wurde 2011 im Rahmen eines Projekts zum 100-jährigen Jubiläum der Hankai-Linie restauriert, um wie eine Showa-Straßenbahn aus den 40er Jahren (1965-1974) auszusehen. Ihr Retro-Interieur ist besonders beliebt.
Sie wird häufig zu besonderen Anlässen wie Neujahrsferien und für Charterfahrten eingesetzt.
Restauriert und aufpoliert
Die „Mo 161“ hat schon so einige Jahrzehnte auf dem Buckel und so nagt auch an ihr der Zahn der Zeit. Gerade die Holztüren und Fensterrahmen leiden unter dem stetigen Verschleiß und wurden daher im letzten Jahr ebenfalls umfassend restauriert.
Auch die Hankai Tramway hatte während der Pandemie mit Umsatzeinbrüchen von bis zu 30 Prozent zu kämpfen, da einfach nicht mehr so viele Menschen pendelten. Um ihre alten Straßenbahnen dennoch restaurieren zu können, rief das Unternehmen eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben.
7 Millionen Yen (etwa 53.599 Euro) waren das Ziel der Kampagne gewesen. Insgesamt kamen jedoch ganze 14 Millionen Yen an Spenden zusammen. Ein großer Erfolg.
Mithilfe der vielen Spenden konnte das Unternehmen die beschädigten Holzteile der „Mo 161“ austauschen und den gesamten Innenraum neu streichen lassen.

Straßenbahn begeistert innen wie auch außen
Man muss nicht zwingend in der Straßenbahn sitzen, um sich an ihr erfreuen zu können. Viele machen auch vom Straßenrand aus Fotos von ihr, wenn sie vorüberfährt.
Ryosuke Maki, 16, Bewohner des Bezirks Sumiyoshi, der vor dem Sumiyoshi-Taisha-Schrein Fotos machte, sagte mit einem Lächeln: „Ich bin fasziniert von der imposanten Erscheinung der ‚Mo 161‘. In sechs Jahren wird die Straßenbahn ihr 100-jähriges Bestehen feiern, also möchte ich auch dann Fotos von ihr machen und sehen, wie gut sie noch funktioniert.“
Vieles, was als „retro“ gilt, ist nach wie vor sehr beliebt. Der Trend hält sich und die Menschen fahren gern mit historischen Fahrzeugen. Ein weiteres Highlight ist beispielsweise auch der Retro-Bus der Präfektur Nagano, mit dem man die Region vor Ort erkunden kann.