Selbst in Zeiten moderner Videospiel-Unterhaltung haben Spielhallen in Japan immer noch ihren höchst eigenen Flair. Es ist etwas anderes, wenn man dem Gegner direkt gegenübersitzt und ihm direkt in die Augen sehen kann. Deswegen sind Spielhallen in Japan auch immer noch sehr beliebt, vor allem eine Halle in Tokyo besitzt Kult-Status.
Das Mikado liegt im Stadtzentrum von Tokyo direkt gegenüber des Takadanobaba-Bahnhofs. Dort werden bis heute Retro-Spiele gefeiert und die Turniere und Wettbewerbe locken immer wieder Massen an Teilnehmern und Zuschauern an. Aufgrund der aktuellen Situation hat es aber auch das Mikado schwer, denn die Menschen halten sich in geschlossenen Räumen auf und hocken eng aufeinander. Gleichzeitig ist es kaum möglich die Spielautomaten nach jeder Benutzung zu desinfizieren.
Spielhalle in finanziellen Nöten
Infolgedessen ist der Umsatz der Mikado-Hallen in Tokyo um 50 bis 70 Prozent zurückgegangen. Für den Eigentümer kommt dieser Einbruch zum ungünstigsten Zeitpunkt, plante er doch gerade die Eröffnung einer zweiten Halle im Herzen Tokyo sowie eine Partnerschaft mit regionalen Unterhaltungszentren in Hiroshima und Osaka. Die Liebe vom Spiel mit echten Münzen sollte dadurch auch über die Grenzen Tokyos verbreitet werden.
Als kleine Kette können die Mikado-Spielhallen unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht lange durchhalten. Um eine Schließung zu verhindern, wandte sich der Eigentümer an alle Mikado- und Spiele-Fans und rief eine Kampagne auf der japanischen Crowdfunding-Webseite Campfire ins Leben.
Die Spenden-Aktion startete am Samstag und bietet 11 Teilnahme-Stufen zwischen 500 und 1.000.000 Yen (4,30 Euro bis 8.520 Euro). Die Belohnungen sind entweder Dankes-Botschaften in schriftlicher oder in Video-Form. Wer etwa 5.000 Yen (42,60 Euro) spendet, kann sich über Freispiele an bestimmten Spiel-Geräten und großzügige Rabatte freuen.
Gutes tun und dabei gewinnen
Das Standard-Spiel bei Mikado kostet 100 Yen (85 Cent). Auf der 5.000 Yen Stufe bekommt der Spender eine Guilty Gear Xrd-Card, mit der er 60 Spiele nutzen kann. Auf weiteren Stufen winkt dann die Teilnahme an zukünftigen Mikado-Turnieren, wobei der Spender entscheiden darf, an welchen er teilnehmen möchte.
Das Ziel des Projekts waren 20 Millionen Yen (circa 170.300 Euro). Das Geld soll in Renovierungsarbeiten investiert werden. So sollen geschlossene Raucher-Kabinen angeschafft werden, wie die Anti-Raucher-Verordnung für Tokyo vorsieht. Dieses Ziel wurde in weniger als zwei Tagen erreicht, der aktuelle Spendenstand liegt bei über 26.400.000 Yen (225.000 Euro). Ein genauer Endtermin ist nicht definiert, sodass die Kampagne in der Regel einen Monat laufen wird.
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Campfire