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HomeNachrichten aus JapanLifestyleUngewöhnlichste Raststätte Japans versetzt Besucher zurück in die Edo-Zeit

Sowohl die Umgebung als auch die Angebote scheinen einer anderen Zeit entsprungen

Ungewöhnlichste Raststätte Japans versetzt Besucher zurück in die Edo-Zeit

Da auch in Japan immer mehr Menschen ein eigenes Auto besitzen, werden Autobahnen und demzufolge auch Raststätten immer weiter ausgebaut. In Japan brauchen die Autofahrer nicht einfach an Tankstellen eine Pause machen, einige Raststätten sind wahre Erlebniswelten, wie eine an der Tohoku-Schnellstraße. In Hanyu (Präfektur Saitama) werden die vorbeifahrenden Gäste in die Vergangenheit entführt.

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Die gesamte Anlage erinnert an die Edo-Zeit und ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet. So erinnert die Toiletten-Tür an ein aufwendig gestaltetes japanisches Tor aus der Vergangenheit. Das Design der Raststätte wurde in Zusammenarbeit mit „Onihei Hankacho„, einer Reihe historischer Romane des japanischen Autors Shotaro Ikenami entwickelt.

Raststätte mit berühmten Namenspatron

Die Reihe ist in Japan so beliebt, dass es mittlerweile Adaptionen als Movies, Theaterstücke, Manga und Anime gibt. Die passende Fernseh-Serie lief in Japan zwischen 1989 und 2016 sehr erfolgreich.  

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Der Parkplatz trägt heute die offizielle Bezeichnung Onihei Edodokoro. „Onihei“ heißt übersetzt „Dämon Haizo“ und erinnert an Heizo Hasegawa, eine historische Figur, die während der Edo-Zeit Leiter einer Spezialeinheit der Polizei für Brandstiftung und Diebstahl war. Hasegawa stammte selbst aus schwierigen Verhältnissen und war Kriminellen gegenüber sehr hart. Wer allerdings aus der Not heraus Verbrechen beging, konnte von ihm Milde erwarten. In seinen späteren Jahren gründete der Polizist sogar eine Berufsschule für ehemalige Kriminelle.

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Raststätte erinnert an die Edo-Zeit
Reise in die Edo-Zeit Bild: Soranews24

Japan der Edo-Zeit erleben

Die Raststätte liegt heute an der Strecke zweiter historischer Straße. Noch heute erinnern Checkpoints an der Tohoku-Autobahn an die historischen Kontrollpunkte. Früher wurden an diesen Kontrollpunkten die Papiere der Reisenden kontrolliert und darauf geachtet, dass die Preisvorschriften der herrschenden Shogune beachtet wurden. Der Hanyu-Parkplatz wurde so gestaltet, wie es im Jahr 1745 üblich war, dem Geburtsjahr von Onihei. Das Design bildet die Zeit bis circa 1829 nach. Onihei war auch für seine Liebe zum Essen bekannt, sodass Stände und Läden, Vorlage aus den Romanen nachempfunden wurden.

Außerdem rühmen sich alle Anbieter, Speisen zu servieren, die auch die Romanfigur gern gegessen hätte. Einige Besucher erinnert der Onihei Edodokoro an einen historischen Freizeitpark, nur, dass kein Eintritt gezahlt werden muss. Die gesamte Anlage ist überdacht, allerdings wechselt der Himmel, sodass im Tag- und Nacht-Modus eine ganze andere Atmosphäre erreicht werden kann. Was viele Besucher zudem überrascht, sind die sehr moderaten Preise für die Gerichte. Ein Taiyaki, gefüllt mit herzhaften Zutaten wie Speck und Nudeln, ist für 280 Yen (etwa 2 Euro) erhätlich.

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