In der Stadt Suita im Norden der Präfektur Osaka stach ein Mann einen Polizeibeamten mit einem Messer in die Brust und entwendete dessen Schusswaffe. Das gaben die zuständigen Behörden am Sonntag bekannt. Der Mann ist auf der Flucht und die Polizei konnte ihn bisher noch nicht in Gewahrsam nehmen.
Man fand den 26-jährigen Polizeibeamten Suzunosuke Kose schwer verletzt bei seiner Polizeistation. Das Messer steckte noch in seiner Brust. Die Polizei gab an, dass der Notfalldienst um 5:40 Uhr morgens verständigt wurde.
Anscheinend griff der Verdächtige Kose an, nachdem die zwei anderen Dienst habenden Polizisten die Wache verlassen hatten, um einem Notruf über einen Einbruch nachzugehen. Der Notruf kam von einem Münztelefon, etwa 800 Meter südlich von der Wache. Die Polizei glaubt, es war eine Falschmeldung.
Überwachungskamera zeigt Mann vor Bahnhof
Man geht davon aus, dass der Täter etwa 30 Jahre alt und ca. 170 bis 180 cm groß ist. Auf den Verdächtigen kommen möglicherweise Anklagen wegen Raub und versuchten Mordes zu.
Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen einen Mann, der in der Nähe der Polizeiwache vor dem Senriyama Bahnhof herumlungerte. Das von der Polizei veröffentlichte Videomaterial ist etwa eine Stunde vor dem Zwischenfall aufgenommen worden.
Die Pistole hatte fünf Schuss geladen, als sie gestohlen wurde.
Universitäten sagen Veranstaltungen ab
Der Vorfall war ein Schock für die Anwohner und veranlasste einige Universitäten in der Nähe dazu, für die Öffentlichkeit zugängige Veranstaltungen abzusagen.
„Die Polizisten hier sind alles nette Leute. Ich hoffe, man nimmt den Verdächtigen fest, bevor er die Pistole benutzen kann“, sagte eine 49-jährige Frau aus der Gegend.
In einem Tweet rief der Gouverneur der Präfektur Osaka, Hirofumi Yoshimura, die Anwohner von Suita dazu auf, besonders auf die Sicherheit der Kinder zu achten. Darüber hinaus gab er bekannt, dass man Schulen im Norden der Präfektur dazu aufgerufen habe, Veranstaltungen und Aktivitäten außerhalb des Unterrichtes auszusetzen.
G20 Treffen in Osaka Ende des Monats
Die Tat ereignete sich zu einem Zeitpunkt, an dem die Polizei der Präfektur damit beschäftigt ist, die Sicherheitsmaßnahmen in der nahegelegenen Stadt Osaka zu verstärken. Die Bemühungen gelten einem Treffen wichtiger Persönlichkeiten der G20, das am Ende dieses Monats stattfinden wird.
Vor einiger Zeit begannen Polizeibehörden mit der Einführung von neuen Holstern, die verhindern sollten, dass ein Verdächtiger einem Polizisten die Waffe entwendet. Dies geschah als Reaktion auf eine Reihe von ernsthaften Vorfällen, bei denen ein Kampf um die Schusswaffe des Beamten entbrannte.
Kose verwendete einen älteren Holster und die Vorrichtung, die seine Pistole mit einem Kabel befestigte, hatte sich gelöst, laut Angaben der Polizei.
Der Vorfall in Suita ist der neueste in einer Reihe ähnlicher Angriffe auf die Polizei in Japan.
Im Januar verletzte ein Universitätsstudent mit einem Messer und einem Hammer einen Polizeibeamten. Der Zwischenfall ereignete sich an einer Wache in Toyama in der Zentralregion Japans. Nachdem die Polizei ihn an Ort und Stelle verhaftet hatte, erzählte der Student den Ermittlern, er hätte versucht, eine Pistole zu stehlen, um damit Selbstmord zu begehen.
Im vergangenen Juni erstach ein ehemaliges Mitglied der Selbstverteidigungskräfte einen Beamten in einer Polizeiwache in Toyama. Daraufhin stahl er die Handfeuerwaffe des Polizisten und erschoss damit einen Wachmann an einer Schule in der Nähe.
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Quelle: Kyodo