Eine parteiübergreifende Gruppe von mehr als 100 japanischen Politikern besuchten am Freitag den Yasukuni-Schrein in Tokyo, der insbesondere in China und Südkorea als Symbol für die japanischen Gräueltaten Japans angesehen wird. Im Schrein hat das dreitägige Frühlingsfest begonnen.
Hidehisa Otsuji, Mitglied der regierenden Liberaldemokratischen Partei und Leiter der Gruppe, sagte auf einer Pressekonferenz, dass sie angesichts der russischen Invasion in der Ukraine für den Weltfrieden beteten, der am Abgrund steht.
Mehrere Politiker der LDP unter den Besuchern
Zudem sagte Otsuji, dass er dankbar dafür sei, dass Japans Premierminister Fumio Kishida am Donnerstag eine rituelle Opfergabe zum Schrein geschickt hatte.
Unter den 103 Politikern, die den Schrein besuchten, waren nach Angaben der Gruppe auch der Wahlkampfleiter der LDP, Toshiaki Endo, und der Chef der Regierungspartei für Parlamentsangelegenheiten, Tsuyoshi Takagi
Mehrere Regierungsmitglieder, darunter Shunsuke Mutai, der stellvertretende Umweltminister und Shingo Miyake, der stellvertretende Außenminister, nahmen ebenfalls teil.
Die anderen Teilnehmer kamen von der Demokratischen Verfassungspartei Japans, der japanischen Innovationspartei und einigen Kleinparteien.
Die Gruppe kündigte an, dass sie den Yasukuni-Schrein regelmäßig zu den Frühlings- und Herbstfesten, sowie zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs besuchen will. Im Dezember besuchten sie den Schrein zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren.
Neben dem amtierenden japanischen Premierminister sendete auch Gesundheitsminister Shigeyuki Goto Opfergaben an den Schrein. Der ehemalige Premierminister Shinzo Abe und die Vorsitzende der LDP, Sanae Takichi, besuchten den Schrein ebenfalls.
Kriegsschrein ehrt Kriegsverbrecher und verdreht Fakten
Der Schrein, der im Volksmund auch Kriegsschrein genannt wird, ehrt die Verstorben des Zweiten Weltkriegs, darunter allerdings auch Kriegsverbrecher, die für viele Gräueltaten verantwortlich sind.
Im Museum, das zum Schrein gehört, werden zudem historische Fakten verdreht und die Kriegsverbrechen verharmlost.
Immer wieder stoßen die Opfergaben und Besuche japanischer Staatschef daher auf Kritik in China und Südkorea. Auch im vergangenen Jahr sendete der ehemalige Premierminister Yoshihide Suga Opfergaben zum Schrein.