Mehr als die Hälfte der Gemeinden in Japan werden in diesem Jahr als entvölkerte Gebiete eingestuft. Die japanische Regierung versucht seit längeren Gemeinden wiederzubeleben, allerdings zeigen die aktuellen Zahlen, dass diese Maßnahmen bisher keinen Erfolg hatten.
In der Liste der entvölkerten Gebiete für das Haushaltsjahr 2022 werden 885 Städte, Gemeinden und Dörfer oder 51,5 Prozent aller landesweit 1.718 Gemeinden als ganz oder teilweise unterbevölkert eingestuft.
Immer mehr ländliche Gemeinden sterben in Japan aus
Im April 2021 wurden 820 Gebiete als unterbevölkert eingestuft, in diesem Jahr kommen 65 Gebiete neu hinzu. Die Einstufung wird am 1. April offiziell im Amtsblatt der Regierung bekannt gegeben.
Nach der Volkszählung 2020 hat das Innenministerium Mitte Januar die 65 Gemeinden benachrichtigt, die unter das Gesetz über Sondermaßnahmen zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung unterbevölkerter Regionen fallen.
Das Innenministerium hat im ersten Haushaltsplan für das Jahr 2022 520 Milliarden Yen (ca. 3.9 Milliarden Euro), 20 Milliarden mehr als im Vorjahr, für die Unterstützung für diese Gebiete vorgesehen.
Die Mittel werden über den speziellen Mechanismus für Staatsanleihen bereitgestellt, bei dem der Staat 70 Prozent der Kosten für die Rückzahlung der Anleihen der Gemeinden übernimmt.
Bevölkerung konzentriert sich auf städtische Gebiete
Die Förderung wird allerdings weiter ansteigen, da die Entvölkerung weiterhin zunimmt. Japan kämpft seit Jahren damit, dass sich die Bevölkerung in städtischen Regionen, allen voran Tokyo, konzentriert. Auch wenn in vergangenen Jahr erstmals mehr Menschen von Tokyo weg, als hingezogen sind, ist die Bevölkerungskonzentration ein großes Problem.
Furano in Hokkaido, Kamo in der Präfektur Niigata und Hitoyoshi in der Präfektur Kumamoto gehören zu den 36 vollständig entvölkerten Gemeinden, die in die Liste aufgenommen werden.
Zu den 29 Städten und Gemeinden, die voraussichtlich in die Gruppe der teilweise entvölkerten Gemeinden aufgenommen werden, gehören Shirakawa in der Präfektur Fukushima, Katori in der Präfektur Chiba und Awa in der Präfektur Tokushima.
Als entvölkert gelten die Gemeinden:
Furano, Shin-Shinotsu, Shikabe, Betsukai in Hokkaido; Inakadate, Tsuruta in der Präfektur Aomori; Kawasaki, Matsushima, Osato, Wakuya in der Präfektur Miyagi; Kaminoyama in der Präfektur Yamagata; Kunimi, Tenei, Aizu-Bange in der Präfektur Fukushima; Sakuragawa, Kawachi in der Präfektur Ibaraki; Takayama in der Präfektur Gunma; Tokigawa, Minano, Nagatoro in der Präfektur Saitama; Kujukuri in der Präfektur Chiba; Kamo in der Präfektur Niigata; Katsuyama in der Präfektur Fukui; Tateshina in der Präfektur Nagano; Kora in der Präfektur Shiga; Ayabe in der Präfektur Kyoto; Toyono, Nose in der Präfektur Osaka; Ichikawa in der Präfektur Hyogo; Takatori in der Präfektur Nara; Hirogawa, Mihama in der Präfektur Wakayama; Sukumo in der Präfektur Kochi; Itoda in der Präfektur Fukuoka; Higashi-Sonogi in der Präfektur Nagasaki; Hitoyoshi in der Präfektur Kumamoto
Teilweise unterbevölkert sind die Gemeinden:
Shirakawa, Sukagawa in der Präfektur Fukushima; Itako, Kasumigaura in der Präfektur Ibaraki; Sosa, Katori, Sanmu, Isumi in der Präfektur Chiba; Shibata, Tainai in der Präfektur Niigata; Tonami in der Präfektur Toyama; Awara, Eiheiji, Wakasa in der Präfektur Fukui; Ueda, Shiojiri, Azumino in der Präfektur Nagano; Kaizu aus der Präfektur Gifu; Higashi-Omi aus der Präfektur Shiga; Kizugawa aus der Präfektur Kyoto; Tanba-Sasayama, Tatsuno aus der Präfektur Hyogo; Minabe aus der Präfektur Wakayama; Awa aus der Präfektur Tokushima; Tamana, Kikuchi, Hikawa aus der Präfektur Kumamoto; Izumi aus der Präfektur Kagoshima; Nanjo in der Präfektur Okinawa