Laut einer Umfrage der Anwaltskammer Tokyo wurde die Mehrheit der ausländischen Einwohner Japans in den letzten fünf Jahren von der Polizei befragt und durchsucht.
Die Umfrage zum Racial Profiling ergab, dass 62,2 Prozent der Befragten von der Polizei einer Straftat verdächtigt wurden, weil sie Ausländer sind. Laut der Kammer haben sich die Beschwerden in der letzten Zeit deutlich erhöht.
Kontrollen von ausländischen Einwohnern in Japan keine Seltenheit
50,4 Prozent der Befragten wurden in den letzten zwei Jahren von der Polizei zwei- bis fünfmal kontrolliert, 10,8 Prozent sechs- bis neunmal und 11,5 Prozent zehnmal oder mehr.
Insgesamt gaben 70,3 Prozent der befragten ausländischen Einwohner an, dass sie sich bei der Kontrolle durch die Polizei unwohl gefühlt haben. 85,4 Prozent gaben an, dass die Polizei sie erst angesprochen hatte, nachdem die Beamten erkannt hatten, dass sie nicht aus Japan stammen. Die meisten Befragten gaben an, dass die Befragung und Durchsuchung nur wegen ihres Aussehens stattgefunden hatte.
In Japan ist es der Polizei erlaubt, Personen zu befragen, wenn der Verdacht besteht, dass ein Verbrechen begangen wurde. 76,9 Prozent der Befragten gaben an, dass sie vernommen wurden, ohne dass es einen Grund dafür gab.
Arrogantes und überhebliches Verhalten
Viele der befragten ausländischen Einwohner sagten auch, dass die Beamten, nachdem sie herausgefunden hatten, dass sie ausländische Wurzeln haben, sich ihnen gegenüber arrogant und überheblich verhielten.
Im vergangenen Jahr hatte die US-Botschaft in Tokyo bereits vor dem Racial Profiling der Polizei gewarnt, nachdem sie zahlreiche Beschwerden erhalten hatte.