In diesem Jahr haben in Japan laut einer Umfrage 72 Prozent der Studierenden, die 2024 ihren Abschluss machen werden, noch vor dem offiziellen Beginn der Einstellungssaison ein Jobangebot bekommen. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die von der Regierung diesbezüglich festgelegten Einstellungsrichtlinien weitgehend ignoriert werden.
Die Einstellungsrichtlinien sollten die Unternehmen eigentlich davon abhalten, zu früh mit ihren Einstellungsbemühungen zu beginnen. Die Studierenden sollen sich voll auf ihr Studium konzentrieren können und nicht von frühzeitigen Jobangeboten abgelenkt werden. Das war die Idee, jedoch scheint sich niemand wirklich an diese Richtlinien zu halten.
Unternehmen ringen um die besten Studierenden
Den offiziellen Richtlinien zufolge dürfen Unternehmen im März Informationsseminare für Studierende im dritten Jahr und im Juni Vorstellungsgespräche für Studierende im vierten Jahr anbieten.
Viele Firmen ignorieren diese Regeln jedoch, um sich schnellstmöglich die besten Studierenden zu sichern.
Die jüngste Umfrage dazu wurde von der Recruit Co. durchgeführt. Sie ergab, dass am 15. Mai 72,1 Prozent der Studierenden, die im Jahr 2024 ihren Abschluss machen werden, bereits ein Jobangebot erhalten hatten.
Das sind 6,7 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum im letzten Jahr. Damit haben in dieser Saison noch mehr Firmen einen Vorsprung.
Wenige Studierende, viele freie Stellen
Die Situation auf dem japanischen Arbeitsmarkt ist angespannt. Laut einer im April veröffentlichten Umfrage des Recruit Works Institute wird es im Jahr 2024 sehr wahrscheinlich wieder deutlich mehr freie Stellen als arbeitssuchende Studierende geben. 1,71 freie Stellen pro arbeitssuchendem Studierenden. 2022 waren es noch 1,58 Stellen.
Das Verhältnis zwischen den Stellenangeboten und den Bewerbenden hat fast schon wieder das Niveau erreicht, das vor der Pandemie herrschte.
Die kleineren Unternehmen spielen hier eine besondere Rolle. Die Zahl der offenen Stellen in Unternehmen mit weniger als 300 Beschäftigten stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11,6 Prozent.