Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup lehnen fast 60 Prozent der Südkoreaner den Vorschlag ihrer Regierung zur Beilegung des Streits um die Entschädigung ehemaliger südkoreanischer Zwangsarbeiter ab.
Das Ergebnis der Meinungsumfrage spiegelt die öffentliche Ablehnung der Resolution wider, die keine direkten Zahlungen von japanischen Unternehmen für die Zwangsarbeiter während der japanischen Kolonialherrschaft auf der koreanischen Halbinsel vorsieht.
Südkoreaner kritisieren die fehlende Entschuldigung und Wiedergutmachung durch Japan
59 Prozent der Südkoreaner sprachen sich gegen den Vorschlag aus, da sie glauben, dass diese Lösung keine Entschuldigung oder Wiedergutmachung von Seiten Japans vorsieht. Nur 35 Prozent der Befragten gaben an, dass diese Lösung den Beziehungen und dem nationalen Interesse dienen wird.
Die südkoreanische Regierung hatte Anfang der Woche vorgeschlagen, dass Zwangsarbeiter aus der Zeit der japanischen Kolonialherrschaft (1910–1945) durch eine staatliche Stiftung und Spenden südkoreanischer Unternehmen entschädigt werden.
Die Bemühungen um eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Japan und Südkorea haben sich unter dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol, der im vergangenen Jahr sein Amt angetreten hat, wieder an Fahrt aufgenommen.
Zustimmungswerte des südkoreanischen Präsidenten fallen
Laut der Umfrage hat der Vorschlag allerdings dazu geführt, dass die Zustimmungsrate für Yoon auf 34 Prozent gefallen ist.
Zudem gaben 85 Prozent der Befragten an, dass sie glauben, dass die derzeitige japanische Regierung keine Reue für ihre Kolonialherrschaft oder historische Probleme empfindet.