Wegen meterhohem Schnee blieben mehr als 1.100 Autos auf den Schnellstraßen in Japan stecken und mehr als 10.000 Haushalte hatten keinen Strom mehr.
Die Schneefälle trafen ein großes Gebiet entlang der Küste des Japanischen Meeres und hatten auch zahlreiche Zugverbindungen unterbrochen. Laut der japanischen Wetterbehörde sollen die starken Schneefälle noch anhalten.
Niigata bat um Katastrophenhilfe
Japans Premierminister Yoshihide Suga sagte, dass die Selbstverteidigungskräfte in die Präfektur Niigata entsandt werden, nachdem sie von Gouverneur Hideyo Hanazumi um Katastrophenhilfe gebeten wurden.
Die Truppen werden mit der Verteilung von Lebensmitteln, Treibstoff und Decken sowie der Überprüfung der Sicherheit der Bewohner beauftragt, sagte Kabinettssekretär Katsunobu Kato.
Insgesamt sind mehr als 10.000 Haushalte, unter anderem in Niigata, nordwestlich von Tokyo, und in der Präfektur Hyogo im Westen Japans ohne Strom, sagte Kato auf einer Pressekonferenz.
Rund 1.100 Fahrzeuge waren auf beiden Seiten des Kanetsu Expressway gestrandet, der Tokyo und Niigata verbindet, so die Polizei von Niigata.
Nach Angaben der Polizei und des Autobahnbetreibers East Nippon Expressway Co. erstreckte sich eine Autoschlange am Donnerstagmorgen an einer Stelle bis zu 16,5 Kilometer. Der Stau wurde verursacht, nachdem ein Anhänger in der Nähe eines Autobahnkreuzes in Minamiuonuma, Präfektur Niigata, am Mittwochabend im Schnee stecken geblieben war.
In einer Dringlichkeitssitzung des Kabinetts am Nachmittag rief Suga die Bevölkerung auf, sich ausreichend auf Verkehrsbehinderungen und Schäden an Einrichtungen sowie auf von Dächern fallenden Schnee und Lawinen vorzubereiten.
Eine Frau in den 30ern, die in einem Auto in der Nähe einer Kreuzung in Minamiuonuma gestrandet war, wurde ins Krankenhaus gebracht, nachdem sie über Atembeschwerden geklagt hatte, so die örtlichen Rettungskräfte.
217 Zentimeter Schnee
Auch auf dem Joshinetsu Expressway, der die Präfekturen Niigata, Nagano und Gunma verbindet, saßen rund 300 Fahrzeuge fest, nachdem ein Lkw am Mittwochabend nicht mehr weiterfahren konnte. Der Stau dauerte bis etwa 10 Uhr am Donnerstag.
East Nippon Expressway verteilte Lebensmittel, Wasser und tragbare Toiletten an die Fahrer, die auf den beiden Autobahnen festsaßen.
In einigen Gebieten des Landes gab es Rekordschneemengen. In Minakami in der Präfektur Gunma fielen innerhalb von 72 Stunden bis Donnerstagmorgen 217 Zentimeter, während in Yuzawa in der Präfektur Niigata bis 8 Uhr morgens über 180 Zentimeter fielen.