Nachdem das japanische Kabinett des Premierministers Shinzo Abe durch Enthüllungen im März deutlich an öffentlicher Unterstützung verloren hatte, stehen nun wieder mehr Japaner hinter ihrer Regierung.
Durch die Enthüllung von Unterlagen des japanischen Finanzministeriums über einen Grundstücksverkauf, der weit unter Wert gelegen hatte, wurde Shinzo Abe erneut Vetternwirtschaft vorgeworfen. Daraufhin fiel die öffentliche Unterstützung für das Kabinett deutlich.
Abe soll Verantwortung übernehmen
Eine erneute Umfrage von Kyodo News zeigte, dass der Abwärtstrend nun gestoppt ist und die Unterstützung wieder steigt. Allerdings lehnen 47,5 Prozent das Kabinett weiter ab.
65,0 Prozent der Befragten sind weiterhin der Meinung, dass Abe die Verantwortung für die Dokumentenfälschung übernehmen müsse.
72,6 Prozent gaben an, dass sie mit der Zeugenaussage eines Beamten des Finanzministeriums in der vergangenen Woche unzufrieden seien. Während der Befragung bestritt der Beamte die Beteiligung des Premierministers an dem Verkauf.
Rund 61 Prozent der Befragten sind auch der Meinung, dass Abes Frau Akie ebenfalls vor das Parlament geladen werden sollte.
Gefälschte Dokumente über Verkauf staatlichen Grundstücks
Anfang März wurde bekannt, dass ein Büro des Finanzministeriums in Osaka ein staatliches Grundstück weit unter dem geschätzten Wert verkauft haben soll. Eine japanische Zeitung berichtete kurze Zeit später, dass sich Teile interner Dokumente, die das Ministerium dem Gesetzgeber offengelegt hat, von den Dokumenten unterscheiden, die bei Abschluss des Vertrages durch das Büro in Osaka erstellt wurden.
Der Skandal weitete sich aus, weil Sprecher des Finanzministeriums keine angemessene Reaktion auf die Anschuldigungen abgaben.