In den ländlichen Gegenden Japans kommt es durchaus mal vor, dass Tiere Gleise blockieren und so für Verspätungen sorgen. Meistens handelt es sich jedoch dabei um größere Lebewesen. Umso skurriler ist nun die Meldung, dass eine Nacktschnecke in Kyushu 26 Züge lahmlegte.
Am 30. Mai schlug eine Nacktschnecke in Kitakyushu in Kyushu im Bahnverkehr zu. Um knapp 9:40 Uhr kam es zu einem weitläufigen Stromausfall auf der JR Kagoshima-Linie zwischen der Moji-Station und der Space World-Station. Ebenfalls gingen an der Nippo-Linie zwischen Kokura und Jono die Lichter aus. Das sorgte dafür, dass 26 Züge zum Stillstand kamen und eine Verspätung von einer Stunde aufwiesen. 12.000 Menschen waren von dem Problem betroffen und wollten wissen, was die Ursache ist.
Nach einigen Untersuchungen fand JR heraus, dass ein Steuerkasten auf der Kagoshima Linie zwischen Moji und Kokura wohl Ursache für den Stromausfall ist. Der Schalter soll nämlich eigentlich den Strom abschalten, wenn Reparaturen oder Wartungen anstehen. Die Kästen sind regulär mit Kleber gesichert, damit keine Käfer oder andere kleine Tiere an die Technik können.
Nacktschnecken werden unterschätzt
Das hielt allerdings eine Nacktschnecke nicht davon ab, trotzdem in den Kasten zu kriechen. Zumindest fanden die Angestellten bei der Kontrolle die verkohlten Überreste eines Exemplars in dem Kasten. Das sorgte vermutlich für den Kurzschluss, der die Züge lahmlegte. Schnell konnten die Arbeiter das Problem beheben und die Züge fuhren am Ende des Tages wieder regulär.
Am Ende blieb jedoch die Frage, wie das Tierchen es eigentlich überhaupt in den Kasten schaffte. Die Antwort lieferte Prof. Ryota Matsuo von der Fukuoka Woman University. Sie erklärte, dass Nacktschnecken die Fähigkeit haben, sich durch kleine Öffnungen zu quetschen. Vermutlich besaß der Kasten wohl ein kleines Loch, durch das es das Tier schaffte und dann schnell ein tragisches Ende fand.
Quelle: HK