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HomeNachrichten aus JapanNeue kontaminierte Stellen am Kernkraftwerk Fukushima Daiichi bestätigt

Verschlussstopfen sind extrem radioaktiv verseucht

Neue kontaminierte Stellen am Kernkraftwerk Fukushima Daiichi bestätigt

Japan arbeitet weiterhin daran, das zerstörte Kernkraftwerk Fukushima Daiichi stillzulegen und abzureißen. Die Aufgabe dürfte sich nun aber erneut deutlich erschweren. Es wurden nämliche neue Kontaminationen an der Anlage bestätigt, die mit ihren Strahlenwerten eine hohe Gefahr darstellen.

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Am Mittwoch wurde der Entwurf des Untersuchungsberichts der japanischen Nuklearregulierungsbehörden zu dem Kernkraftwerk verabschiedet. In ihm wurde festgehalten, dass zwei der drei Reaktoren gefährlich radioaktiv verstrahlt sind. Die Werte scheinen dabei höher zu sein als bisher angenommen.

Große Mengen an geschmolzenen radioaktiven Material

Schon Ende letzten Jahres wurde vermutet, dass sich an den sogenannten Verschlussstopfen der Reaktorbehälter zwei und drei große Mengen geschmolzene Kernbrennstoffabfälle gesammelt haben. Mit dem Bericht hat sich nun bestätigt, dass es sich um tödliche Kontaminationen handelt.

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Laut Experten befindet sich auf dem 12 Meter breiten dreischichtigen scheibenförmigen Betondeckel eine Schicht aus hoch radioaktiven Cäsium 137. Untersuchungen an Block zwei ergaben dazu, dass Entlüftungsversuche nach der Katastrophe nicht funktionierten.

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Der Stopfen von Reaktor eins ist von dem Problem nicht betroffen, da der Deckel vermutlich durch die Wasserstoffexplosion leicht verrutschte und Schäden erlitt. Die allgemeine Untersuchung ist noch nicht ganz abgeschlossen und die Behörde will noch die Sicherheitsmaßnahmen sowie die Ausrüstung genauer anschauen.

Werte sind tödlich

Die neuen Fakten könnten nun ein großes Problem werden, da die Werte so hoch sind, dass sie bereits nach einer Stunde tödlich sind. Der Berichtsentwurf selbst gab nicht an, wie weit sich das Problem auf die Stilllegungsarbeiten auswirken wird.

Toyoshi Fuketa, Vorsitzender der Kommission für Nuklearregulierung, erklärte jedoch, dass die Sachlage sehr ernst ist. Das Beseitigen des geschmolzenen Brennstoffs würde nun erschwert werden. Zusätzlich bleibt die Frage, wie sich die Deckel am sichersten entfernen lassen.

Arbeiten am Kernkraftwerk wurden bereits nach hinten verschoben

Eine gute Nachricht gibt es aber. Laut dem Bericht haben die Kontaminationen der Deckel keine Auswirkungen auf Umwelt, da sie weiterhin in den Sicherheitsbehältern der Gebäude eingeschlossen sind. Um die 900 Tonnen an geschmolzenen Brennstoffabfall müssen aus den drei Reaktoren des Kernkraftwerks beseitigt werden. Wie lange die Arbeiten dauern, können die Behörden bis jetzt nicht sagen.

Es wurde letztes Jahr damit begonnen in Block 2 den radioaktiven Müll zu entfernen. Im Dezember mussten die Arbeiten jedoch gestoppt werden und sie wurden bis auf 2022 verschoben. Grund dafür ist die verzögerte Entwicklung eines Roboters, der bei der Beseitigung helfen soll. Zusätzlich scheinen die Strahlenwerte allgemein zu sinken, was ebenfalls freudige Nachrichten sind.

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