Die Taisei Corp. hat am 16. März den Abriss eines sich eigentlich noch im Bau befindlichen Hochhauses in Sapporo sowie den Rücktritt zweier Direktoren des Unternehmens angekündigt. Einer von ihnen hätte demnach eine Reihe von Bauberichten gefälscht und damit Baufehler verschleiert.
Taisei war von der NTT Urban Development Corp. mit dem Bau des Gebäudes beauftragt worden. Das neue Hochhaus soll später Geschäfte, Büros und ein ausländisches Luxushotel beherbergen. Taisei hatte bereits 20 Prozent des Hochhauses fertiggestellt, als am 5. Januar Beamte von NTT Urban Development feststellten, dass die Größe der auf der Baustelle verwendeten Bolzen nicht mit der in den Spezifikationen angegebenen Größe übereinstimmte.
Hochhaus muss abgerissen und neu gebaut werden
Taisei überprüfte die Baustelle und stellte schnell fest, dass die Bolzen nicht das einzige Problem waren. 70 Teile des Gebäudes, darunter auch Stahlsäulen und -träger, standen schief und viele Betonplatten, die als Böden und für andere Zwecke verwendet werden sollten, hatten die falsche Dicke.
Auf diese Weise kam heraus, dass der für die Qualitätskontrolle der Bauarbeiten zuständige Taisei-Beamte gefälschte Bauberichte an die Unternehmenszentrale geschickt hatte.
Das Bauunternehmen begründete das Verhalten ihres Angestellten folgendermaßen: „Der Mitarbeiter war besorgt, dass die Bauarbeiten wegen der Koordinierung mit anderen notwendigen Arbeiten für das Gebäude länger als geplant dauern könnten.“
Der Mitarbeiter „dachte, dass einige Millimeter Unterschied in der Genauigkeit kein Problem für die Bauqualität darstellen würden“.
Taisei gibt vor, nicht an den Fälschungen aktiv beteiligt gewesen zu sein
Das Bauunternehmen gab an, dass der Vorgesetzte des Mitarbeiters dessen Arbeit nicht gründlich überprüft habe, und fügte hinzu, es habe „keine organisatorische Beteiligung“ des Unternehmens an den falschen Berichten gegeben.
Eigentlich hätte das Hochhaus im Februar 2024 fertiggestellt werden sollen. Da jedoch nun der gesamte oberirdische Teil wieder abgebaut werden muss, wird das Gebäude voraussichtlich erst im Juni 2026 fertiggestellt werden können.
Zurücktreten werden der Direktor, der zuletzt für die Leitung der Bauaktivitäten des Unternehmens zuständig war, und der Direktor, der die Niederlassung des Unternehmens in Sapporo leitet.