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Neujahrsauktion in Japan: Ein Thunfisch für 270.000 Euro

Auf dem weltberühmten Fischmarkt in Tokyo ist die erste Thunfischauktion zumeist die wichtigste. Besonders in diesem Jahr, weil es die letzte Neujahrsauktion am Tsukiji-Fischmarkt war.

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36,45 Millionen Yen, umgerechnet 270.000 Euro, für einen Blauflossen-Thunfisch mit dem Gewicht von 405 Kilogramm. Für so viel Geld wurde am Freitag ein Thunfisch ersteigert, der in der Aomori Präfektur gefangen wurde. Der stolze Gewinner der Auktion heißt Yukitaka Yamaguchi, der Leiter des Großhandels Yamayuki Group. Dieser freute sich darüber, dass der Thunfisch „günstiger als erwartet“ war und sprach dafür seine Dankbarkeit aus. Auch Masahiro Takeuchi (66), der den Fisch fing, freute sich über die Auktion: „Ich bin extrem glücklich. Der Blauflossen-Thunfisch ist der beste in der Welt.“

Zwar sind knapp 300.000 Euro für einen Fisch eine überwältigende Summe, jedoch kostete ein etwa halb so schwerer Fisch im Vorjahr mehr als doppelt so viel. Dementsprechend war der Preis für den Gewinner in diesem Jahr ein regelrechtes «Schnäppchen».

Für den weltberühmten Tsukiji Fish Market (築地市場) – der größte Fischmarkt der Welt und das Mekka japanischer Esskultur – der lange Zeit zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Tokyo gehörte, war es am Freitag die letzte Neujahrsauktion in der 80-jährigen Tradition. Der Tsukiji, auf dem in nostalgisch-chaotischer Atmosphäre täglich mehr als 2.500 Tonnen Fisch und exotische Meeresfrüchte verkauft werden, hatte in den letzten Jahren mit einem gestiegenen Besucherdrang zu kämpfen, dem die überalterte Infrastruktur mit ihren baufälligen Hütten nicht mehr gerecht wurde. Lange hat man sich darüber in Tokyo Gedanken gemacht, nach Alternativen gesucht und dann nach jahrelanger Diskussion endlich eine Lösung gefunden: Der größte Fischmarkt der Welt wird sein Areal nahe der Prachtmeile Ginza verlassen und auf eine künstlich aufgeschüttete Insel in der Bucht von Tokyo (Toyosu) ziehen.

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Nirgends auf der Welt wird so viel Blauflossen-Thunfisch gegessen wie im Land der aufgehenden Sonne. Die Japaner essen den Roten Thun meist roh als Sushi oder Sashimi. Die globale Überfischung hat dazu geführt, dass die Art in ihrem Bestand mittlerweile stark gefährdet ist. Alle drei Arten Roter Thun (atlantischer, pazifischer und südlicher Blauflossen-Thunfisch) stehen auf der roten Liste der internationalen Naturschutzorganisationen (IUCN). Das liegt zum Teil auch daran, dass die Tiere erst mit 3 Jahren fortpflanzungsfähig sind und oft schon vorher der Fischerei zum Opfer fallen.

Titelbild: Flickr | Laszlo Ilyes (CC BY 2.0)

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