Nordkorea hat am Donnerstag erneut Raketen in Richtung Japan abgefeuert. Nach Angaben der japanischen Regierung handelte es sich um drei Raketen. Eine davon soll eine ballistische Interkontinentalrakete gewesen sein, die sogar die USA erreichen könnte.
Die japanische Regierung gab zunächst eine J-Alert-Warnung heraus, wonach eine der nordkoreanischen Raketen auf dem Weg sei, die Hauptinsel Honshu zu überfliegen, korrigierte diese Meldung jedoch später und erklärte, das Geschoss sei vom Radar über dem Japanischen Meer verschwunden.
Raketen außerhalb der Wirtschaftszone Japans gelandet
Eine Regierungsquelle sagte jedoch, der J-Alarm sei wegen eines anderen Geschosses als der drei Raketen ausgelöst worden, wobei einige Analysten meinten, der Alarm könnte von einem Teil einer Rakete ausgelöst worden sein, die in der Luft explodierte.
Die japanische Regierung erklärte, alle Raketen seien außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone des Landes gelandet und es seien keine Schäden gemeldet worden. In der ersten Warnung wurden die Bewohner einiger Präfekturen im Nordosten und in der Mitte Japans aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben.
Experten gehen davon aus, dass die jüngsten Raketenstarts Nordkoreas eine Vergeltung für die erste groß angelegte gemeinsame Luftübung der USA und Südkoreas seit fünf Jahren sind.
Sorge um Atomtests in Nordkorea wächst
Im Vorfeld der US-Zwischenwahlen in der kommenden Woche wächst die Sorge, dass Nordkorea seinen siebten Atomtest – den ersten seit September 2017 – durchführen könnte.
Am Donnerstag verurteilte der japanische Premierminister Fumio Kishida die wiederholten Raketenstarts Nordkoreas als barbarischen Akt und völlig inakzeptabel. Tokyo hat über die japanische Botschaft in Peking bei Pjöngjang Protest eingelegt.