Nordkoreas geplanter Start einer Rakete, die einen Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen sollte, ist gescheitert. Der Abschuss erfolgte am Mittwoch und scheiterte an Problemen mit der Trägerrakete. Laut der staatlichen Korean Central News Agency will man so bald wie möglich einen weiteren Versuch unternehmen.
Laut der japanischen Regierung ist die Rakete über dem Gelben Meer verschwunden und hat nicht die von Pjöngjang angekündigte Entfernung erreicht. Nach der Ankündigung des geplanten Starts äußerte man sich besorgt, da man befürchtete, dass es sich nur um einen weiteren Raketentest handeln würde.
Nordkoreas Rakete stürzte 200 Kilometer vor Eocheong ins Meer
Laut des südkoreanischen Militärs handelte es sich bei der Rakete um eine ballistische Langstreckenrakete, die etwa 200 Kilometer vor der Insel Eocheong abgestürzte. Ob die Rakete wirklich einen Satelliten trug, ist allerdings fraglich.
Japan gab kurz nach dem Start eine J-Alarm-Warnung für die Einwohner der Präfektur Okinawa heraus. Die Einwohner wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Der Alarm wurde nach 35 Minuten wieder aufgehoben, nachdem bestätigt wurde, dass die Rakete abgestürzt ist.
Japans Premierminister Fumio Kishida erklärte in Tokyo, dass die Regierung Informationen über den Abschuss sammle und analysiere und dass es keine Berichte über Schäden gibt.
Der japanische Verteidigungsminister Yasukazu Hamada erklärte, dass die Selbstverteidigungskräfte ihre Wachsamkeit und Abfangbereitschaft aufrechterhalten werden, da das vorgesehene Zeitfenster für den Abschuss noch nicht abgelaufen ist.
Bereits am Montag wies Hamada die SDF an, jedes von Nordkorea abgefeuerte Geschoss zu zerstören, wenn erwartet wird, dass es japanisches Territorium erreicht. Im April wurde die SDF wegen der andauernden Raketentests des Nachbarlandes in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
Zündung der zweiten Stufe funktionierte nicht
Laut der Korean Central News Agency sollen schwerwiegende Defekte aufgetreten sein und die Zündung der zweiten Stufe hat nicht funktioniert. Die News Agency führt dies auf Probleme mit dem neuen Triebwerkssystem zurück.
Japan, die USA und Südkorea haben in einem telefonischen Gespräch den jüngsten Start als einen Verstoß gegen die Resolution der UN verurteilt. Die Resolutionen, die Nordkorea den Einsatz von ballistischer Technologie verbieten, haben zur Verhängung von Sanktionen gegen das Land geführt.
Takehiro Funakoshi, Leiter des Büros für asiatische und ozeanische Angelegenheiten des japanischen Außenministeriums, und seine südkoreanischen und US-amerikanischen Amtskollegen Kim Gunn und Sung Kim haben sich darauf geeinigt, die Schritte Nordkoreas weiter zu beobachten.
China, ein Verbündeter Nordkoreas, hat wiederum die USA scharf dafür kritisiert, die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel zu schüren.