NHK: Seit Jahren wird in Okinawa versucht, den Umzug einer US-Militärbasis in das Henoko Stadtviertel von Nago zu verhindern, um die Natur des Meeres zu schützen. Nun wurde aber wohl beschlossen, dass die Arbeiten weitergehen und die Korallen entfernt werden sollen.
Die Präfektur Okinawa gab am Donnerstag bekannt, dass sie der Zentralregierung die Entfernung der Korallen im Wasser vor Nago erlauben, damit dort die Rekultivierungsarbeiten für den Umzug der US Marine Corps Air Station Futenma durchgeführt werden können. Um die 75.000 Korallenkolonien sind von der Entscheidung betroffen.
Korallen sollen an einen anderen Ort verpflanzt werden
Die Korallen waren lange Zeit das Hauptargument gegen die Militärbasis. Die Versuche, den Umzug aufzuhalten, scheiterten allerdings bisher. Zuletzt lehnte der Supreme Court die Klage von Okinawa in Bezug auf die Korallen gegen das örtliche Büro des Verteidigungsministeriums ab.
Das Büro hatte einen Antrag gestellt, um 40.000 Korallen in dem Gebiet entfernen zu lassen, um die Arbeiten vorzuführen. Die Tiere sollen dabei nicht zerstört werden, sondern in einem Gebiet außerhalb der Rekultivierungszone zurück ins Meer verpflanzt werden.
Okinawa will Bedingungen formulieren
Der Plan wird jedoch als sehr riskant angesehen, weswegen Okinawa ihn verhindern wollte. Laut Gouverneur Denny Tamaki sind sie von der Entscheidung des Büros frustriert. Da sie das Urteil aber nicht ändern können, müssen sie die richterliche Entscheidung respektieren.
Es wird nun diskutiert, was die Bedingungen für die Transplantationen der Korallen sein sollen, um möglichst wenig Schaden zu verursachen. Unter anderen sollen sie zu einer Zeit entfernt werden, in der es niedrige Meerestemperaturen gibt und keine Brutzeit ist, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen.
Ebenfalls wollen die Beamten das Büro darum bitten, die Tiere nicht während der Taifunsaison umzusiedeln, da das raue Wetter sie beschädigen könnte. Experten werden den ganzen Plan verfolgen und die Korallen mindestens einmal pro Woche überprüfen, wobei sie sofort Berichte mit Fotos der Präfektur zukommen lassen.
Es lässt sich bisher nicht sagen, was die Umsiedlung für Auswirkungen auf das Ökosystem in den Gewässern haben wird. Experten warnen allerdings, dass die Auswirkungen verheerend sein können, wie auch der Umzug der Militärbasis allgemein.
Es gibt aber immer noch die Hoffnung, das Projekt aufzuhalten. Die Regierung hat 2020 die Präfektur gebeten den Plan für die Rekultivierungsarbeiten zu ändern, da der Seeboden in Henoko zu weich ist.
Es soll deswegen der nördliche Teil des Stadtviertels für die Deponiearbeiten genutzt werden, was aber nur mit Einverständnis der Präfektur geht. Laut Tamaki wird die Anfrage noch überprüft. Aber es könnte möglich sein, dass sie die Erlaubnis für die Korallen aufheben können, wenn das ganze Projekt unmöglich umzusetzen wird.