Japans Premierminister Fumio Kishida befindet sich zurzeit wegen einer Coronainfektion in Quarantäne und nimmt seine Aufgaben daher durch Onlinemeetings wahr.
Doch die Teilnehmer dieser Meetings müssen sich immer noch persönlich treffen und dürfen nicht wie Kishida von einem PC-Arbeitsplatz daran teilnehmen.
Spezielles Konferenzsystem des Premierministers hat keine Verbindung zum Internet
Der japanische Premierminister hatte für den Fall, dass er sich infiziert, ein spezielles Konferenzsystem zwischen dem Büro des Premierministers und seinem Amtssitz installieren lassen, damit er seine Aufgaben weiterhin wahrnehmen kann.
Die Teilnehmer, darunter auch Journalisten, müssen sich im Konferenzraum im Büro des Premierministers versammeln, um an dem Meeting teilzunehmen und darüber berichten zu können.
Das Vorgehen löste in den sozialen Medien Reaktionen aus: „Das ist einfach zu surreal“, schrieb ein Journalist, ein anderer User meinte: „Das ist so typisch für Japan, ein digital unterentwickeltes Land.“
Bei einer normalen Pressekonferenz, die online abgehalten wird, dürfen alle Teilnehmer ebenfalls aus der Ferne teilnehmen. Das Konferenzsystem des japanischen Premierministers lässt dies aber nicht zu.
Seit Juli gab es mehrere Coronainfektionen unter den Mitarbeitern im Büro des Premierministers, darunter auch Kabinettschef Hirokazu Matsuno. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es auch Kishida erwischt.
Das System, das für den Notfall installiert wurde, ist allerdings ein Intranet und daher durch das Internet nicht erreichbar, genauso wenig wie von den internen Systemen der einzelnen Ministerien und Behörden.
Grund für fehlende Verbindung zum Internet ist unklar
Daher müssen alle Teilnehmer, egal ob Journalist oder Minister, immer persönlich erscheinen. Dabei stellt eine Verbindung zum Internet eigentlich kein Problem dar und der Grund, wieso es sich um ein System handelt, das durch ein Intranet realisiert wurde, ist nicht klar.
Da sich viele Themen im Urlaub von Kishida angesammelt haben, die dringend besprochen werden müssen, wird man noch einige Zeit Ströme von Ministern, Beamten und Journalisten zum und vom Büro des Premierministers gehen sehen.