Die Stadt Kanzaki in der Präfektur Saga verfügt über ein neues Highlight, das auch auf die Region ausstrahlt, denn dort ist ab sofort eine originalgetreue Nachbildung des Eiffelturms zu sehen. Für viele Besucher erst einmal ein unerwarteter Anblick.
Die Nachbildung im Maßstab 1:14 wurde von einem Mann aus Saga errichtet. Der 74-jährige ist Inhaber einer örtlichen Firma für Karosserie- und Lackierarbeiten. Er benötigte etwa sieben Jahre und 50 Tonnen Stahl, um den circa 23 Meter hohen, dunkelbraunen Turm zu errichten. Der Turm steht jetzt in einer Ecke seines Firmengeländes.
Ein Lebensprojekt entsteht in Saga
Es ist die zweite Eiffelturm-Replik, die der Japaner erbaute. Bereits 1982 baute er in einer Nachbarstadt von Kanzaki ein ähnliches Modell. Als das Unternehmen 1999 nach Kanzaki umzog, wurde der 17 Meter hohe erste Turm demontiert, um Platz für die aktuelle Version zu schaffen. Als der erste Turm offiziell vorgestellt wurde, kam der französische Generalkonsul. Dieses Mal sind alle Menschen eingeladen, den Turm zu bewundern. Das Gelände ist jederzeit zugänglich und abends wird der Turm beleuchtet.
Der Eiffelturm entstand ursprünglich aus technischem Interesse. Der Japaner arbeitete nach dem Abitur fünf Jahre lang in einem Karosserie- und Lackierunternehmen in Fukuoka. Nach seiner Rückkehr nach Saga, in seine Heimat, gründete er sein eigenes Unternehmen. Einen längeren Aufenthalt in Deutschland nutzte der Jungunternehmer, um sich weiterzubilden. Der 330 Meter hohe Eiffelturm ist das Symbol der französischen Hauptstadt und war zum Zeitpunkt seiner Erbauung 1889 das höchste Bauwerk der Welt.
Das Design hinterließ Eindruck und als der Unternehmer in seine Heimat zurückkehrte, beschloss er seinen eigenen Eiffelturm zu errichten. Dafür kehrte er immer wieder nach Frankreich zurück. Da es keine Möglichkeiten gab, die Originalbaupläne einzusehen, musste sich der Japaner mit Fotos und Zeichnungen begnügen, um seine Version zu entwerfen. Seine Mitarbeiter halfen ihrem Chef, das Projekt umsetzen. Obwohl man sich mit Schweißarbeiten und Stahl auskannte, erwies sich das Projekt Eiffelturm als großer Herausforderung.
Der Eiffelturm aus Saga soll noch bekannter werden

Vor allem die Kurven und markanten Halbkreise am Fuß des Turms nachzubilden, war nicht einfach. Deswegen brauchte der Japaner für sein erstes Modell auch 7 ½ Jahre. Bei der zweiten Version fügte der Mann zwei kleine Türme an den Seiten hinzu, die am originalen Eiffelturm nicht zu sehen sind. Ursprünglich gab es Pläne, das Wahrzeichen mit den kleinen Türmen zu errichten, die jetzt in Saga bewundert werden können.
Bei der Eröffnung der Olympischen Spiele 2024 in Paris sollen die Athleten mit einem Boot über die Seine vor dem Eiffelturm ankommen. Der Japaner hofft, dass mit diesem medialen Interesse auch die Begeisterung für sein Modell in Saga weiter zunimmt. Die Erbauer sind auf jeden Fall erfreut, ihren Turm möglichst vielen Besuchern zeigen zu können.