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Anträge auf Sozialwohnungen in Japan deutlich gestiegen

Pandemie in Japan treibt die Menschen in die Obdachlosigkeit

Immer mehr Menschen in Japan werden durch die Pandemie in die Obdachlosigkeit getrieben, die Anfragen nach Sozialwohnungen sind bei den Präfekturverwaltungen und Großstädten deutlich gestiegen.

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Laut einer aktuellen Studie haben sich innerhalb eines Monats 1.106 Menschen bei den Ämtern gemeldet.

Viele Anfragen von Menschen, die nicht mehr ins Internet-Café können

In vielen Fällen haben die Menschen angefragt, da Internetcafés, in denen sie wohnten, durch die Pandemie geschlossen wurden.

Die Studie zeigt, dass die Situation schlimmer ist als nach der globalen Finanzkrise im Jahr 2008.

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Für die Studie wurden 47 Präfekturverwaltungen und 20 Großstädte in Japan nach der Bereitstellung von Wohnraum für Menschen, die aus finanziellen Gründen ihre Wohnung verloren haben, befragt.

Dabei stellte es sich heraus, dass 44 Körperschaften es den Menschen erlaubt haben, unter bestimmten Bedingungen die öffentlichen oder privaten Wohnungen zu beziehen. Am häufigsten wurde zur Bedingung gemacht, dass die Menschen drei Monate bis ein Jahr haben, um sich eine neue Wohnung zu suchen.

In den Regionen Kanto und Kansai beantragten 659 Haushalte eine solche Unterkunft.

Zudem geht aus der Studie hervor, dass viele Haushalte durch die Pandemie einen Einkommensverlust erlitten und nun Probleme haben, ihre Miete zu bezahlen.

Dunkelziffer dürfte höher sein

Da es auch viele Fälle gibt, in denen die Menschen die Hilfe von privaten Organisatoren in Anspruch genommen haben, ist davon auszugehen, dass die Zahl der Menschen, die durch die Pandemie ihre Wohnung verloren haben, deutlich höher ist, als die Anfragen an die Behörden zeigen.

Die Stadtverwaltung von Tokyo hilft Bedürftigen über den Sozialdienst „Tokyo Challenge Net“, der sogenannten „Netzcafé-Flüchtlingen“ und anderen Bedürftigen, Arbeit und Unterkunft zu finden.

Seit April wurden insgesamt 405 Menschen, die durch die Ausbreitung des Coronavirus in Not geraten waren oder die aus Internetcafés ausziehen mussten, über diesen Dienst in Geschäftshotels aufgenommen. Ab Mitte Mai werden sie in öffentliche Wohnungen und andere Einrichtungen umziehen.

Die Verwaltung der Präfektur Saitama hat 59 Haushalte in den von ihr betriebenen Sozialwohnungen aufgenommen, darunter 44 Personen, die sich in Internet-Cafés aufgehalten haben.

Nach der Lehman-Krise wies das Ministerium für Land, Infrastruktur, Transport und Tourismus die Präfekturverwaltungen im Dezember 2008 an, vorübergehend öffentliche Wohnungen für Menschen bereitzustellen, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind und ihre Wohnungen verloren hatten, sowie für diejenigen, die in Internet-Cafés untergebracht waren.

Pandemie hat viele Menschen in Bedrängnis gebracht

Bis November 2009 wurden insgesamt 2.655 Wohnungen an Menschen im ganzen Land geliefert. Eine ähnliche Anweisung wurde in diesem Jahr am 7. April veröffentlicht, als der Ausnahmezustand in Japan ausgerufen wurde.

Ein Sprecher des Ministeriums sagte: „Im Vergleich zur Lehman-Krise hat das neuartige Coronavirus eine breitere Wirkung gehabt, die von großen Unternehmen bis hin zu von Einzelpersonen betriebenen Geschäften reichte und es wird befürchtet, dass viele Menschen ihre Häuser verlieren könnten“.

Präfekturen berichten, dass es eine Flut von Anträgen auf Wohngeld gibt. Die Präfekturen übernehmen drei Monatsmieten für entlassene Arbeitnehmer und für die Menschen, die den Aufforderungen, ihr Geschäft zu schließen, nachgekommen sind.

TJT

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