Die Covid-19-Pandemie setzt in Japan den ärmeren Familien sehr zu. Besonders stark zeigt sich das bei den Kindern, die nun noch mehr mit einer Bildungsungleichheit kämpfen müssen.
Ein Bericht der Mitsubishi UFJ Research and Consulting stellte fest, dass die Chancengleichheit bei armen und reichen Schulkinder immer weiter auseinander geht. Das steht besonders im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf das Einkommen der Familien. Vor allem die Schulschließungen im Frühjahr zeigten, dass ärmeren Kinder weniger Möglichkeiten zum Lernen haben.
Einkommensschwächere Haushalte leiden mehr unter der Pandemie
Der Think Tank hatte für den Bericht zwischen dem 8. und 12. Juni 2.000 Haushalte mit Grund-, Junior-High- und Highschool-Schülern befragt. Eltern wurden dabei gefragt, ob sich ihr Arbeitsstatus seit Februar geändert hat. 26,2 Prozent der Männer mit unregelmäßigen Jobs gaben an ihre Arbeit verlassen oder gewechselt zu haben. Bei den Männern mit festen Arbeitsplätzen lag die Zahl nur bei 3,4 Prozent.
Bei Familien mit einem jährlichen Einkommen von 2 Millionen Yen gaben nur 16,4 Prozent einen Einkommensrückgang zwischen Januar und Mai an. Haushalte mit 10 Millionen Yen kamen hingegen auf weniger als zehn Prozent, was zeigt, dass Familien mit geringeren Einkommen mehr Verluste haben.
Yohei Kobayashi erklärte dazu, dass schon vor der Pandemie klar war, dass sich wirtschaftliche Unterschiede in Familien auf die akademischen Möglichkeiten von Kindern auswirken. Durch die Corona-Maßnahmen habe sich die Kluft jedoch vergrößert. Es wird aus diesem Grund gefordert für so wenig Benachteiligung zu sorgen, wie nur möglich.
Kinder haben nicht die benötigte Technik
Der Bedarf an technischen Geräten stieg aufgrund des Fernunterrichts massiv an. Für einkommensschwache Familien war das ein großes Problem. 30 Prozent der Haushalte mit einem jährlichen Einkommen von 4 Millionen Yen gaben an, dass sie keinen Computer oder ähnliche Geräte haben. Das verschlechterte die Chancengleichheit drastisch für Schüler, da viele nicht das Geld hatten die benötigte Technik zu kaufen. Besonders ältere Schüler und Studenten bemerken dabei selbst, wie sie durch die Pandemie benachteiligt werden.
Das derzeitige Online-Angebot für Schüler habe dabei zusätzlich versagt als persönlicher Unterricht zu dienen. Kinder, die schlechter in der Schule abschnitten, sind überwiegend seit den Schulschließungen nur auf 18 Lernstunden pro Woche gekommen. Das ist etwa nur die Hälfte des Durchschnitts vor der Pandemie. Kinder mit guten Noten kommen hingegen auch auf mehr Stunden.
Allgemein sei es wichtig nicht nur Lernmaterial zu Verfügung zu stellen, sondern auch Feedback und weitere Unterstützung für die Kinder. Nur wenn den Haushalten und Schülern ausreichend geholfen wird, kann verhindert werden, dass ärmere Kinder in der Bildung noch mehr benachteiligt werden.