Eine Bürgerinitiative hat dem Büro des japanischen Premierministers eine Petition mit mehr als 400.000 Unterschriften übergeben, um so gegen das Staatsbegräbnis des ehemaligen Premierministers Shinzō Abe zu protestieren.
Die Unterschriften wurden am 5. September im Rahmen einer Pressekonferenz Kabinettschef Hirokazu Matsuno übergeben, der bei der Übergabe erklärte, dass die Regierung sich bewusst ist, dass es verschiedene Meinungen zu dem Thema gibt.
Unterschriften werden das Staatsbegräbnis nicht verhindern
Zudem sagte Matsuno, dass sich die Regierung trotzdem dazu entschieden hat, eine angemessene Beerdigung für Shinzō Abe abzuhalten, das die Teilnahme ausländischer Gäste ermöglicht und ein nationales Ereignis sein soll, um dem Verstorbenen Respekt zu bekunden. Gleichzeitig bat er um Verständnis für diese Entscheidung.
Es ist nicht die einzige Petition, die gegen das Begräbnis organisiert wurde.
An dem Staatsbegräbnis gibt es einige Kritik, auch in Form von Demonstrationen, da die Kosten für das Staatsbegräbnis immer weiter steigen. Shinzō Abe, obgleich Japans dienstältester Premierminister, war zudem ein sehr umstrittener Politiker, der während seiner Amtszeit auch in eine Reihe von Skandalen verwickelt war.
Premierminister stellt sich der Opposition
Japans Premierminister Fumio Kishida hatte sich bereits letzte Woche erklärt, nachdem er lange gezögert hatte, sich der Kritik der Oppositionsparteien zu stellen.
Trotz allem soll das Staatsbegräbnis am 27. September stattfinden, da es für Kishida wichtig ist, sich die Unterstützung der Abe-Fraktion innerhalb der LDP zu sichern, ohne die er nur schwer regieren kann.
Shinzō Abe war im Juli bei einer Rede in Nara durch einen Schuss tödlich verletzt worden. Es wird vermutet, dass der Schütze des Anschlags einen Groll gegen die Vereinigungskirche hegte, sodass er Abe aufgrund seiner Verbindungen zu dieser Gruppe ins Visier nahm.