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Auch Papiertüten werden Geld kosten

Plastiktüten kosten ab 1. Juli in Japan Geld, aber nicht überall

Viele Einzelhandelsunternehmen in Japan planen ab dem 1. Juli Geld für Plastiktüten zu nehmen. Allerdings haben einige Unternehmen eine Möglichkeit gefunden, auf die Gebühren zu verzichten, ohne gegen die Auflagen der Regierung zu verstoßen.

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Japans Regierung hat Ende 2019 beschlossen, dass Unternehmen Plastiktüten nur noch gegen eine Gebühr an die Kunden abgeben dürfen, um den Plastikmüll im Land zu reduzieren.

Auch Convenience-Stores berechnen ab 1. Juli Gebühren für Plastiktüten

Große Supermarktketten wie Seiyu GK und Aeon Co. berechnen ihren Kunden seit 2012 bereits Gebühren für eine Tüte. Convenience-Store-Ketten lehnen die Gebühr allerdings ab und argumentieren, dass Kunden oft nur wenige Artikel kaufen und es schwierig ist, sie zu bitten, eine Einkaufstasche mitzubringen.

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Ab dem 1. Juli werden allerdings auch die drei größten Convenience-Store-Ketten, Lawson Inc., FamilyMart Co. und Seven-Eleven Japan Co., für jede Plastiktüte zwischen 3 und 5 Yen berechnen.

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Einige Kaufhausketten planen auch Papiertüten in Rechnung zu stellen, obwohl die Regierung keine Gebühren dafür vorgibt.

Sogo & Seibu werden pro Papiertüte 10 bis 100 Yen berechnen, deutlich teurer als Plastiktüten.

Fast Retailing Co., das die Bekleidungsmarke Uniqlo betreibt, wird von Plastiktüten auf Papiertüten umsteigen und die Papiertüten in Rechnung stellen.

Keine Gebühren durch Tüten mit Biomasseanteil

Einige andere Einzelhandelsgeschäfte haben nicht vor, die kostenlose Verteilung von Plastiktüten einzustellen.

Die Vorgaben der Regierung umfasst keine Plastiktüten mit einer Dicke von mehr als 0,05 Millimeter, die mehrfach benutzt werden können. Auch Plastiktüten mit einem Biomasseanteil von mehr als 25 Prozent sind von den Vorgaben ausgenommen.

Die in Hokkaido ansässige Convenience-Store-Kette Seicomart, die Gyudon-Ketten Yoshinoya Co. und Sukiya Co. sowie die Restaurantkette Royal Host Co. gehören zu einer Reihe von Unternehmen, die kostenlosen umweltfreundlichen Kunststoff anbieten.

Der Ansatz der japanischen Regierung, durch eine Gebühr für Plastiktüten den Plastikmüll zu reduzieren, ist ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings machen Plastiktüten nur ein paar Prozent von den 9 Millionen Tonnen Plastikmüll aus, die das Land jährlich entsorgt.

Japan produziert hinter den USA, China und Brasilien, die größte Menge Plastikmüll pro Kopf und ist weit hinten auf der Liste der Länder, die versuchen, Plastikmüll einzudämmen. Im Vergleich produziert Deutschland nur etwas weniger als Japan.

Schätzungen zufolge fließen jedes Jahr mehr als 8 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane und verursachen eine Verschmutzung durch Mikroplastik. Dabei absorbieren winzige Teile des abgebauten Plastiks schädliche Chemikalien und reichern sich in Fischen, Vögeln und anderen Tieren an, während sie die Nahrungskette entlanglaufen.

 

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