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HomeNachrichten aus JapanPolitik5.000 Yen für Senioren ist ein billiger Wahlkampftrick der japanischen Regierung

Regierungsparteien stecken in einer Zwickmühle

5.000 Yen für Senioren ist ein billiger Wahlkampftrick der japanischen Regierung

Die japanische Regierung hat vorgeschlagen, dass Senioren einmalig 5.000 Yen (ca. 37,91 Euro) ausgezahlt bekommen sollen, da ihre Rentenleistungen durch die Pandemie geringer ausgefallen sind.

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Der Vorschlag stößt allerdings auf vehemente Kritik, da dieser Vorschlag als billiger Wahlkampftrick angesehen wird. Die Kritik ist so groß, dass selbst Premierminister Fumio Kishida sich gezwungen sah, die Idee als nicht durchführbar abzuwiegeln.

Geld, um die Stimmen von Senioren einzufangen

Der Vorschlag, dass Senioren einmalig 5.000 Yen bekommen sollen, wird ebenfalls kritisiert, da dies nicht einmal ein „Almosen“ sei.

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Die LDP und die Komeito hatten vorgeschlagen, Gelder aus dem Notfallfonds für die Coronavirus-Maßnahmen zu verwenden, um die einmalige Zuwendung von etwa 5.000 Yen an alle Rentner als Sonderleistung zu verteilen.

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Ziel sollte es sein, die Kürzung der Rentenzahlungen ab dem Jahr 2022 auszugleichen.

Die Höhe der Rentenzahlungen ist in Japan an die Lohnentwicklung der arbeitenden Bevölkerung gekoppelt. Im Haushaltsjahr 2022 werden die Beträge ab Juni, kurz vor den Oberhauswahlen, um 0,4 Prozent gekürzt. Die Regierungsparteien scheinen zu glauben, dass eine einmalige Auszahlung die Unzufriedenheit der älteren Menschen mildern würde.

Zudem wirkt es, dass die LDP und die Komeito die Maßnahme gemeinsam vorgeschlagen haben, um ihre Solidarität zu demonstrieren. Am 10. März trafen sich der Premierminister und Komeito-Chef Natsuo Yamaguchi und bestätigten, dass sie ihre Zusammenarbeit verstärken würden.

Regierungsparteien stecken in einer Sackgasse fest

Der am 15. März unterbreitete Vorschlag für die Verteilung wurde offenbar inszeniert, um die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass die beiden Parteien ihre Beziehungen wiederhergestellt haben.

Doch nur kurze Zeit später hagelte es Kritik: Viele Stimmen meinten, dass die Auszahlung an Senioren nichts anderes als ein billiger Wahlkampftrick ist. Nicht wenige Stimmen kritisierten, dass Senioren eine Sonderbehandlung bekommen.

Die Kritik sorgte für Unbehagen und einem weiteren Problem innerhalb der LDP und der Komeito. Denn wenn das Büro des Premierministers den Vorschlag, der von hochrangigen Funktionären beider Parteien gemacht wurde, ablehnt, könnte dies zu seinem Gesichtsverlust führen, was man vor den anstehenden Wahlen unbedingt vermeiden möchte.

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