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LDP erneut der strahlende Sieger?

Erneut mit niedriger Wahlbeteiligung in Japan zu rechnen

Die Wahlbeteiligung in Japan ist, dank einer sehr hohen Politikverdrossenheit, hoch und auch bei den anstehenden Parlamentswahlen scheint die Beteiligung eher niedrig auszufallen.

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Seit ihrer Gründung 1955 ist die LDP fast ununterbrochen an der Macht und das trotz der Tatsache, dass die Wirtschaft stagniert, wie Lohne nur langsam wachsen und die Arbeitsplatzunsicherheit zunimmt.

Immer wieder LDP sorgt für geringe Wahlbeteiligung

Trotzdem schafft es die LDP immer wieder, als Sieger aus Wahlen hervorzugehen. Das sorgt besonders für eine niedrige Wahlbeteiligung bei jungen Menschen, die sich fragen, wozu wählen gehen, wenn sich doch nichts ändert?

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Bei den letzten Unterhauswahlen im Jahr 2017 beispielsweise gaben nur 33,85 Prozent der 20-Jährigen ihre Stimme ab, weniger als die Hälfte der 72,04 Prozent, die bei den 60-Jährigen verzeichnet wurden. Bei den 18- bis 39-Jährigen lag die Wahlbeteiligung bei 40 Prozent, bei den 60-Jährigen und Älteren dagegen bei 65 Prozent.

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Dabei spielt die demografische Entwicklung bei den Zahlen eine wichtige Rolle, insbesondere weil Japan die älteste Bevölkerung weltweit hat. Fast jeder dritte Japaner, also 29,1 Prozent der Bevölkerung, ist über 65 Jahre alt. Ein großer Teil der Wählerschaft.

Politik konzentriert sich auf ältere Bevölkerung

Und was Politiker machen, wenn sie auf Stimmenfang gehen, ist jedem bewusst, sie umschmeicheln die Wähler bestimmter Altersgruppen. Also dürfte es niemanden wundern, dass sich politische Maßnahmen zum Beispiel auf das Rentensystem konzentrieren, vorrangig vor Maßnahmen, die auf die Förderung von Familien usw. abzielen.

Die niedrige Wahlbeteiligung kommt daher auch der LDP zugute, denn die Partei findet besonders bei älteren Generationen im Land ihre Anhänger.

Bei den aktuellen Wahlen kommt noch dazu, dass der sehr schnelle Rückgang der Zahl der Corona-Infektionen Sympathie für den Premierminister geschaffen hat.

Das Problem, dass die Wahlbeteiligung bei jüngeren Menschen in Japan gering ist, führt auch dazu, dass Politiker keinen Grund haben, sich zurückzuhalten. Man könnte meinen, dass fast jeder Skandal keine Konsequenzen hat, wie man am Sakura-Skandal von Shinzo Abe sehen kann. Angst um einen Machtverlust muss in der LDP eigentlich niemand haben.

Wie kann man junge Menschen zum Wählen bewegen?

Mittlerweile versuchen viele japanische Medien, das Interesse an der Politik bei jüngeren Menschen zu wecken, dabei allerdings so unaufdringlich wie möglich zu sein.

Auch die sozialen Medien spielen eine wichtige Rolle dabei, wenn Parteien versuchen junge Wählergruppen anzusprechen.

In diesem Jahr hat eine Gruppe Prominenter ein Video veröffentlicht, um dazu aufzufordern, wählen zu gehen. Auch verschiedene Organisatoren rufen junge Wähler auf, ihre Stimme abzugeben, mit dem Hintergrund, dass sich sonst nichts ändern wird.

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Ob das alles dabei hilft, die geringe Wahlbeteiligung zu steigern, wird sich am Sonntag zeigen. Klar dürfte jedenfalls sein, dass die LDP erneut als strahlender Sieger aus der Wahl hervorgehen wird.

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