Japan befürchtet, dass die Exportkontrollen für Impfstoffe aus der Europäischen Union den Impfplan des Landes beeinflussen könnte.
Die EU hatte Ende Januar beschlossen, dass der Export gewisser Waren genehmigungspflichtig wird, darunter auch Corona-Impfstoffe.
Impfplan kann nicht bestätigt werden
Taro Kono, der zuständige Minister für die Umsetzung der Corona-Impfungen in Japan, sagte auf einer Pressekonferenz, dass die Versorgung in Japan wegen der Kontrollen nicht bestätigt werden kann.
Zudem sagte der Minister, dass die Lieferung von Impfstoffen, die in der Europäischen Union hergestellt werden, deutlich hinter dem zugesagten Termin zurückgeblieben sind.
„Wir wollen um einen sofortigen Export der Menge bitten, die bereits in Auftrag gegeben wurde“, so Kono.
Japan plant Ende Februar mit der Impfung von medizinischem Personal beginnen zu können. Zuerst soll der Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech dafür genutzt werden, der zurzeit vom Gesundheitsamt in Japan geprüft wird.
Der Impfstoff wird allerdings in der Europäischen Union produziert und unterliegt damit den Exportkontrollen, die bis März gelten werden.
Demnach muss jedes Pharmaunternehmen, das innerhalb der EU produzierte Impfstoffe gegen das Coronavirus exportieren will, zunächst die nationalen Behörden informieren und eine Genehmigung einholen. Die Maßnahme soll den 27 EU-Mitgliedern genügend Impfstoff sichern.
EU aufgefordert Impfstoffexperte nach Japan nicht zu regulieren
Am Montag forderte der japanische Außenminister Toshimitsu Motegi den Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, Valdis Dombrovskis, in einer Videokonferenz auf, dafür zu sorgen, dass die EU-Impfstoffexporte nach Japan nicht von den neuen Kontrollen betroffen sind.
Dombrovskis sagte, die Europäische Union verstehe die Bedenken Japans und werde maximale Anstrengungen unternehmen, um sicherzustellen, dass die Exporte nach Japan reibungslos ablaufen, so das japanische Außenministerium.
Japan hat sich 144 Millionen Dosen des Impfstoffs von Pfizer/Biontech, 120 Millionen von AstraZeneca und 50 Millionen Dosen von Moderna gesichert.