Fumio Kishida wurde heute zum 100. Premierminister Japans gewählt und löst damit Yoshihide Suga ab, der das Amt im vergangenen Jahr nach dem Rücktritt von Shinzo Abe übernahm.
Kishida, der in der vergangenen Woche zum neuen Vorsitzenden der LDP gewählt wurde, wurde in beiden Häusern des Parlaments gewählt.
Fumio Kishida setzte sich bei den LDP-Wahlen gegen Taro Kono durch
Die Abstimmung fand während einer außerordentlichen Sitzung des Parlaments statt. Der 64-jährige Politiker war zuvor bei den Präsidentschaftswahlen der Regierungspartei am 29. September zum LDP-Chef gewählt worden, um die Nachfolge von Yoshihide Suga anzutreten.
Suga hatte wegen der Kritik an den Maßnahmen gegen die Pandemie angekündigt, nicht mehr antreten zu wollen.
Bei den LDP-Wahlen hatte Kishida sich im ersten Wahlgang mit einer Stimme mehr gegen Taro Kono durchgesetzt. Bei der darauffolgenden Stichwahl bekam er mit 257 die Mehrheit.
Fumio Kishida seit 1993 Mitglied des Repräsentantenhauses
Kishida wurde erstmals 1993 aus dem ehemaligen Wahlkreis Hiroshima Nr. 1 in das Repräsentantenhaus gewählt und befindet sich derzeit in seiner neunten Amtszeit.
Von 2012 bis 2017 war er Außenminister im Kabinett des damaligen Premierministers Shinzo Abe, 2017 war er kurzzeitig auch Verteidigungsminister.
Innerhalb der LDP war Kishida zuvor unter anderem Vorsitzender des Forschungsrats und des Ausschusses für Parlamentsangelegenheiten.
Zu den Zielen des 100. japanischen Premierministers gehören unter anderem die Stärkung des Mittelstands und die Verringerung der sozialen Ungleichheit in Japan. Außerdem will er ein mehrere Billionen Yen schweres Subventionspaket auf den Weg bringen, um die japanische Wirtschaft anzukurbeln, die unter den Folgen der Pandemie leidet.