Japan wird weiterhin dafür kritisiert, dass es immer noch keine Geschlechtergleichstellung gibt. Wie viel noch zu tun ist, zeigt die Zahl der Frauen in den Führungspositionen der Regierungsbüros.
Am Donnerstag wurde vom Kabinettsbüro eine Umfrage zu Beamtinnen veröffentlicht. Im Geschäftsjahr 2020 waren nur 5,9 Prozent der Stellen der Direktorebenen in den Regierungsbüros in Tokyo von Frauen besetzt. Das ist ein Anstieg von 0,6 Prozent.
Regierungsbüros der Ministerien kommen auf sehr verschiedene Quoten
Für die Regierung kein Grund zur Freude, denn ihr Ziel war eine Gesamtquote von sieben Prozent. Allgemein gelang es nicht in sieben der 18 untersuchten Ministerien die angestrebten Zahlen zu erreichen. Am schlechtesten traf es die Nationale Kommission für öffentliche Sicherheit.
Sie kamen nur auf einen Frauenanteil von 1,4 Prozent in der Direktorebenen der Regierungsbüros. Das Verteidigungsministerium kam nur auf 1,8 Prozent und das Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus auf 2,1 Prozent.
Dass Ministerium für Inneres und Kommunikation erreichte 3,7 Prozent, das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und Fischerei 4,1 % Prozent, der Rechnungshof 5,9 Prozent und das Finanzministerium 6,3 Prozent.
Spitzenreiter waren hingegen die Nationale Personalbehörde mit 13,1 Prozent. Dahinter folgte das Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie mit 11,8 Prozent und das Kabinettsbüro mit 11,5 Prozent.
10 Prozent Frauenanteil bis 2025
Die Umfrage zeigt erneut, dass traditionelle Geschlechterrollen in Japan immer noch tief verwurzelt sind und sie eine große Hürde bei der Geschlechtergleichstellung sind. Das macht aber vor allem international einen schlechten Eindruck und Japan liegt im weltweiten Vergleich auf den hinteren Plätzen.
In einem Plan zur Gleichstellung der Geschlechter von letztem Dezember wurde festgelegt, dass bis zum Ende des Haushaltsjahres 2025 mindestens 10 Prozent der Direktorenstellen in den Regierungsbüros mit Frauen besetzt sind. Dieses Jahr sollen es noch weitere Gespräche geben, um Schritte zur Erhöhung des Frauenanteils zu besprechen.